Rohstoffe

Salz

Speisesalz ist für die menschliche Ernährung unentbehrlich und darüber hinaus ein wichtiger Rohstoff für die Industrie. In einem flachen Randmeer der Zechsteinzeit ist im Nordwesten des GeoParks in großer Tiefe eine Salzlagerstätte entstanden, die bei Rheinberg abgebaut und bei Xanten als Speicherstätte für Erdgas genutzt wird. In den älteren Gesteinen der Kreidezeit zirkuliert salzhaltiges Grundwasser, das am Rande des schüsselförmigen Beckens bei Unna zutage tritt. Diese Sole wurde zur Salzgewinnung und später auch zu Heil- und Badezwecken verwendet.

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Weiß-durchsichtiger Gesteinsbrocken
Steinsalz © Esco GmbH

Salz-Standorte

GeoPark Themen 7

Salz und Sole im GeoPark Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2014)
Autoren: F. Becker, A. Bräuning, G. Hagenguth, M. Steinweiler, V. Wrede

Salzbergwerk Borth

im Salzbergwerk Borth bei Rheinberg wird seit 1924 Steinsalz abgebaut. Es ist insbesondere zur Verwendung als Speisesalz geeignet, was jedoch nur einen geringen Teil der Förderung ausmacht. Neben der Anwendung, z.B. als Auftausalz, Färbesalz oder Pökelsalz, werden auch viele Produkte der chemischen Industrie mit Steinsalz produziert, wie z.B. Waschmittel, Farben, Klebstoffe und Kunststoffe. Insgesamt werden im Bergwerk rund 400 verschiedene Produkte hergestellt. Die 750-950 m tiefe Lagerstätte ist vor 250 Millionen Jahren durch Verdunstung in einem flachen Randmeer entstanden. Sie wurde 1897 bei einer Tiefenbohrung auf der Suche nach Steinkohle entdeckt. Bei Xanten wird die Salzschicht für Kavernen zur Speicherung von Erdgas genutzt.

Infos K+S

Industriegebäude mit Fördertum hinter Maisfeld
Blick auf das Salzbergwerk Borth © Ernst Käbisch
Bagger Untertage in weißem Steinsalz
Im Salzbergwerk Borth © Esco

Sole aus dem Kreidemeer

Während der Kreidezeit drang das Meer von Norden her ein und überflutete das heutige Ruhrgebiet bis zum Rand des Rheinischen Schiefergebirges. Die Ablagerungen des Kreidemeeres liegen hier flach über den gefalteten Schichten des Steinkohlengebirges. In den älteren Gesteinen aus der Kreidezeit, zirkuliert seit ihrer Entstehung salzhaltiges Grundwasser, die so genannte Sole, die am südlichen Rand des schüsselförmigen Kreidebeckens, bei Unna, zutage tritt. Bereits in der Jungsteinzeit wurde hier Salz gewonnen. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Feuerung der Salinen von Holz auf Steinkohle umgestellt und man baute erstmals Gradierwerke, um die Konzentration der Sole zu erhöhen. Die Gründung der Saline Königsborn erfolgte 1734. Hier nahm man 1799 eine der ersten Dampfmaschinen Preußens in Betrieb. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde die Sole in „Bad Königsborn“ auch zu Bade- und Heilzwecken genutzt.

Saline Königsborn

Historisches Foto mit Mann vor Maschinenhaus
Die Dampfmaschine im Maschinenhaus der Saline Königborn war die zweite, die in Preußen gebaut wurde. Sie war bis 1932 in Betrieb und wurde inzwischen im Bergbau-Museum Bochum aufgestellt. © Achim Ackermann
Hand mit glänzendem Steinkohlebrocken

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