GeoPark Themenhefte

Geologie auf einen Blick

Seit 2005 gibt der GeoPark Ruhrgebiet Themenhefte heraus, welche die Entwicklung von Gesteinen, Rohstoffen und Landschaften und die geologischen Vorgänge in unterschiedlichen Erdzeitaltern im Ruhrgebiet behandeln. Darüber hinaus erhält der Leser Tipps, wo er das jeweilige Thema im GeoPark erleben kann. Die Hefte richten sich an interessierte Laien. Sie können zu einer Schutzgebühr von 2,00 € beim Regionalverband Ruhr (RVR) oder beim Geologischen Dienst NRW (GD NRW) bestellt werden.

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GeoPark Themen 1

Eiszeit im Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2005)
Autoren: J. Klostermann, S. Niggemann, W. Rosendahl, K. Skupin, M. Walders, V. Wrede

Die Eiszeit (Pleistozän), einer der jüngsten Abschnitte der Erdgeschichte, hat das Ruhrgebiet großräumig überprägt. In der Saale-Eiszeit drangen die Gletscher von Norden bis an Rhein und Ruhr vor. Davon zeugen Findlinge und die Moränenlandschaft am Niederrhein. In eisfreien Zeiten wurden entlang der Flüsse mächtige Schotterterrassen abgelagert, in denen, ebenso wie in vielen Höhlen, Überreste eiszeitlicher Tiere und Spuren von Neandertalern gefunden wurden. Dünenfelder und Lößebenen sind durch Ausblasung von feinen Sedimenten aus den eiszeitlich vegetationslosen Ebenen entstanden.

GeoPark Themen 2

Erzbergbau im Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2007)
Autor: V. Wrede

Dass es im GeoPark Ruhrgebiet zeitweise einen intensiven Bergbau auf Erze gab, ist inzwischen weitgehend in Vergessenheit geraten. Die ältesten Hinweise auf Erzverhüttung (200 n. Chr.) liefern Rennfeueröfen im Raum Essen, die mit Raseneisenerz aus den Sümpfen des nördlichen Ruhrgebiets betrieben wurden. Zu den Erzen, die zeitweise und lokal von großer Bedeutung waren, gehören Eisen-, Blei- und Zinkerze sowie Strontianit. Verbesserte Transportmöglichkeiten und Veränderungen in den industriellen Produktionsprozessen, bewirkten das Ende des Erzbergbaus im Ruhrgebiet.

GeoPark Themen 3

Karst und Höhlen im Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2007)
Autoren: S. Niggemann, S. Voigt, H.-W. Weber, V. Wrede

Im Südosten des GeoParks liegen rund 380 Millionen Jahren Riffkalke aus dem Mitteldevon an der Erdoberfläche. Sie sind zum einen durch Verkarstungsprozesse und bizarre Felsformationen gekennzeichnet und beherbergen zum anderen zahlreiche Höhlen, von denen drei als Besucherhöhlen ausgebaut wurden. Neben Riff-Fossilien und bizarren Tropfsteinformationen findet man in den Höhlen auch Spuren von Tieren und Urzeitmenschen aus der Eiszeit. Kalkstein und Dolomit aus den alten Riffen ist darüber hinaus ein wichtiger Rohstoff, der auch heute noch abgebaut wird. 

GeoPark Themen 4

Grundwasser im Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2020); dritte, erweiterte und aktualisierte Auflage
Autoren: R. Hewig, B. Meyer, J. G. ten Thoren

Der geologisch vielfältige Untergrund hat im Ruhrgebiet eine differenzierte Grundwasserlandschaft geschaffen, die einen wertvollen Rohstoff für die bevölkerungsreiche und industrialisierte Region darstellt. Zu den ergiebigsten und intensiv genutzten Trinkwasserreservoiren zählen die Halterner Sande im Norden des GeoParks und die Sand- und Kiesvorkommen entlang des Rheins. Örtlich ergeben sich Konfliktsituationen mit dem Abbau mineralischer Rohstoffe. Zu den Ewigkeitsaufgaben des Steinkohlebergbaus gehört das Abpumpen des Grubenwassers auf ein Niveau, welches die Vermischung mit Trinkwasservorräten ausschließt.

GeoPark Themen 5

Kreidezeit im GeoPark Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2023); zweite aktualisierte Auflage
Autoren: A. Abels, M. Hiß, J. Mutterlose, T. Kasielke

Eine Reise in die Kreidezeit erlaubt den Blick in eine Welt, in der bei hohen Temperaturen das Eis der Polkappen abgeschmolzen und der Meeresspiegel so weit angestiegen war, dass das Ruhrgebiet, mit Ausnahme der südlichen und westlichen Regionen, von Meer bedeckt wurde. Die Ablagerungen des Kreidemeeres bilden im Ruhrgebiet das mächtige Deckgebirge, welches flach über den gefalteten steinkohleführenden Schichten liegt. Es beinhaltet faszinierende Fossilien wie Riesenammoniten, marine Saurier, bizarre Schwämme, Seeigel oder Haifischzähne. Sand, Ton und Mergel aus dieser Zeit sind sowohl als verfestigtes Gestein, als auch als Lockergestein erhalten und werden in vielfältiger Weise als Rohstoff genutzt.

GeoPark Themen 6

Steinkohle im GeoPark Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2021); zweite aktualiserte Auflage
Autor: G. Drozdzewski, V. Wrede

Vor 300 Millionen Jahren, im Oberkarbon, lag das Ruhrgebiet am Äquator und war von bewaldeten Sümpfen bedeckt, in denen sich mächtige Schichten von Torf, das Ausgangsmaterial der heutigen Steinkohle, ablagerten. In dem kontinuierlich absinkenden Becken entstand in dieser Zeit ein 4000 m mächtiges Gesteinspaket, in das 200-300 Steinkohleflöze eingelagert sind. Anschließend wurde das Paket gefaltet, sodass die Lagerungsverhältnisse der Steinkohle an tektonische Strukturen gebunden sind. Süden des Ruhrgebiets ist das „schwarze Gold“ unmittelbar an der Erdoberfläche zu finden, im Norden unter kreidezeitlichen Deckgebirgsschichten verborgen.

GeoPark Themen 7

Salz und Sole im GeoPark Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2014)
Autoren: F. Becker, A. Bräuning, G. Hagenguth, M. Steinweiler, V. Wrede

Speisesalz ist für die menschliche Ernährung unentbehrlich und darüber hinaus ein wichtiger Rohstoff für die Industrie. Durch Verdunstung ist in einem flachen Randmeer der Zechsteinzeit in rund 800 m Tiefe im Nordwesten des GeoParks eine Salzlagerstätte entstanden, die bei Rheinberg abgebaut und bei Xanten als Speicherstätte für Erdgas genutzt wird. In den älteren Gesteinen der Kreidezeit zirkuliert salzhaltiges Grundwasser, das am Rande des schüsselförmigen Beckens bei Unna zutage tritt. Diese Sole wurde von der Jungsteinzeit bis in das 20. Jahrhundert zur Salzgewinnung und später auch zu Heil- und Badezwecken verwendet.

GeoPark Themen 8

Geothermie im GeoPark Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2016)
Autoren: S. Kersten, I. Schäfer, L. Thien, H. Born

Während in den obersten 10-15 Metern der Erdoberfläche die Temperatur durch äußere Faktoren wie dem Wetter bestimmt ist, nimmt darunter die Temperatur mit der Tiefe kontinuierlich um ca. 3°C pro 100 m zu. Bei der bereits weit verbreiteten oberflächennahen Geothermie, die der Wärmeerzeugung dient, werden meist Erdwärmesonden in bis zu 150 m tiefen Bohrlöcher eingebaut.  Bei der Tiefengeothermie wird aus Tiefen von bis zu 5000 m nicht nur Wärme, sondern auch Elektrizität gewonnen. Ihr Einsatz wird derzeit noch erforscht.

GeoPark Themen 9

Erdgas und Grubengas im GeoPark Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2016)
Autoren: F.-J. Beßelmann, U. Bode, C. Melchers, V. Wrede

Die Steinkohlebildung ging mit der Bildung von Methan einher, das als Grubengas von den Bergleuten gefürchtet war, da es verheerende Explosionen auslösen konnte. Auch nach dem Ende des Steinkohlenbergbaus strömt in der Tiefe Grubengas aus, das teilweise kontrolliert abgelassen wird, in vielen Fällen jedoch auch zur Verstromung in Blockheizkraftwerken genutzt werden kann. Bislang unerschlossen sind die die Vorkommen an Flözgas in den nicht abgebauten Kohleschichten am Nordrand des GeoParks sowie Schiefergasvorkommen aus dem Unterkarbon im südostlichen GeoPark.

GeoPark Themen 10

Magmatische Gesteine im GeoPark Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2018)
Autor: V. Wrede
ISBN 978-3-939234-34-0

Magmatische Gesteine sind durch das Abkühlen und anschließende Erstarren von Gesteinsschmelze entstanden. Sie haben sich entweder tief unterhalb der Erdkruste gebildet oder sie wurden durch Vulkane an die Erdoberfläche befördert. Im GeoPark Ruhrgebiet sind derartige Gesteine äußerst selten. Neben vereinzelt auftretenden vulkanischen Ganggesteinen, findet man durch Ascheregen eingewehte Tufflagen von weit entfernten Vulkanereignissen. Auch viele der eiszeitlichen Findlinge aus Skandinavien bestehen aus magmatischen Gesteinen.

GeoPark Themen 11

Was vor der Kohle war – Das Flözleere Karbon im GeoPark Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2019)
Autoren: M. Piecha, V. Wrede
ISBN 978-3-939234-43-2

Wer die Geologie des Ruhrgebiets betrachtet, hat meist die kohleführenden Schichten aus der Zeit des Oberkarbons im Blick. Was wissen wir aber über die Zeit, die davor lag? Am Südrand des GeoParks finden wir die Ablagerungen des sogenannten Flözleeren Oberkarbons und des Unterkarbons, die das Unterlager der Steinkohle führenden Schichten bilden. Sie wurden im Zeitraum von etwa 361 bis 317 Mio. Jahren vor heute abgelagert.

GeoPark Themen 12

Das Devon im GeoPark Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2019)
Autoren: M. Piecha, V. Wrede
ISBN 978-3-939234-44-9

Der GeoPark Ruhrgebiet reicht an seinem Südrand weit in das Sauerland hinein und erschließt somit auch Gesteinsschichten des Rheinischen Schiefergebirges, die deutlich älter sind als die Kohle führenden Schichten des Oberkarbons, die man meist mit dem Begriff „Ruhrgebiet“ verbindet. Die Schichten aus dem Zeitalter des Unterkarbons werden in Heft 11 der GeoPark Themen vorgestellt. Das vorliegende Heft widmet sich den ältesten Schichten im GeoPark. Sie stammen aus der Devonzeit und wurden vor ca. 390 bis 361 Mio. Jahren abgelagert.