Geologie & Erdgeschichte
Einführung
Der GeoPark Ruhrgebiet ist weitgehend deckungsgleich mit dem Gebiet des Regionalverbandes Ruhr, dem gesetzlichen Zweckverband der Kommunen und Kreise des Ruhrgebietes. Es ist ein Raum, der sich vorrangig über die wirtschaftsgeschichtliche Entwicklung als Montanrevier seit der Industriellen Revolution erklärt. Er blickt weder auf eine gemeinsame historisch-politische Geschichte zurück noch repräsentiert er einen einheitlichen Landschaftsraum. Das Ruhrgebiet reicht vielmehr im Süden weit in das Sauerland hinein, umfasst im Norden und Osten einen erheblichen Teil des Münsterlandes und im Westen einen Teil des Niederrhein-Gebietes. Geologisch gesehen enthält es somit Anteile des Rheinischen Schiefergebirges als Teil des Variscischen Gebirges, das am Ende der Karbon-Zeit gefaltet wurde.
Die überwiegend flach lagernden Schichten des Münsterländer Kreide-Beckens sind von jüngerer Bruchtektonik betroffen und die Niederrheinische Bucht stellt einen Randbereich des ausgedehnten Senkungsfeldes des Nordsee-Zentralgrabens aus dem Jung-Tertiär dar. An der Oberfläche stehen Gesteine aus den Erdzeitaltern Devon und Karbon, Perm, Kreide, Tertiär und Quartär an. Im Untergrund sind durch Bohrungen und Bergbauaufschlüsse auch Schichten der Trias und des Jura bekannt. Im GeoPark Ruhrgebiet ist somit die gesamte Erdgeschichte seit dem Mitteldevon weitgehend belegt.
Text: Ralf Hewig, Manfred R. Brix & Volker Wrede
Literatur
Literatur
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