Rohstoffe
Erz
Dass es im GeoPark Ruhrgebiet zeitweise einen intensiven Bergbau auf Erze gab, ist inzwischen weitgehend in Vergessenheit geraten. Die ältesten Hinweise auf Erzverhüttung (200 n. Chr.) liefern Rennfeueröfen im Raum Essen, die mit Raseneisenerz aus den Sümpfen des nördlichen Ruhrgebiets betrieben wurden. Zu den Erzen, die zeitweise und lokal von großer Bedeutung waren, gehören Eisen-, Blei- und Zinkerze sowie Strontianit. Verbesserte Transportmöglichkeiten und Veränderungen in den industriellen Produktionsprozessen, bewirkten das Ende des Erzbergbaus im Ruhrgebiet.
Erz-Standorte
GeoPark Themen 2
Erzbergbau im Ruhrgebiet
GeoPark Ruhrgebiet e.V. (2007)
Autor: V. Wrede
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Eisenerz aus dem Ruhrgebiet
Bereits für die Zeit um 200 n. Chr. belegen Rennöfen im Raum Essen die Verhüttung von Raseneisenerz. Die erste Eisenhütte des Ruhrgebiets, die Antonyhütte in Oberhausen-Osterfeld, wurde 1758 eröffnet. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier und in den anderen Hüttenwerken Raseneisenerz genutzt, das sich nach der Eiszeit durch Eisenausfällungen in den sumpfigen Niederungen des nördlichen Ruhrgebietes gebildet hat. Anfang des 19. Jahrhunderts konnte das im Ruhrgebiet geförderte Erz den wachsenden Bedarf nicht mehr decken und wurde durch teure Importe ergänzt. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts gewann man Kohleneisenstein für die Stahlindustrie. Das Erz hat sich auf ähnliche Art wie Raseneisenerz, jedoch bereits in den Steinkohlensümpfen gebildet. Als der Ausbau des Eisenbahnnetzes Eisenerzimporte billiger machte, war der Abbau im Ruhrgebiet nicht mehr konkurrenzfähig und wurde um die Jahrhundertwende eingestellt.
Stahlerzeugung
Im Jahr 1811 gründete Friedrich Krupp in Essen die erste deutsche Gussstahlfabrik. Mit verbesserten Verfahren konnte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts die Stahlproduktion erheblich gesteigert werden. Über 100 Jahre war sie zusammen mit der Kohleförderung, der wichtigste Wirtschaftsfaktor im Ruhrgebiet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die meisten Stahlwerke aufgrund nachlassender Nachfrage und internationaler Konkurrenz geschlossen. Heute sind die verbleibenden Werke, in denen etwa ein Drittel des deutschen Rohstahls produziert wird, im Duisburger Norden konzentriert. In Witten ist ein Elektrostahlwerk beheimatet, in welchem Schrott verarbeitet wird.