GeoRoute Ruhr

Geostopp 70-75 (Hauptroute)

Witten/Wetter

70 Wasserturm Bommerholz

Der 28 m hohe Wasserturm mit expressionistischen Stilelementen ist ein Monument der Zeitgeschichte. Im Auftrag der Gemeinde Bommern wurde der Turm im Jahr 1910 errichtet. Nachdem der lokale Kohlenbergbau (zu) vielen Brunnen das Wasser entzogen hatte, wurden damit die Einrichtungen zur Wasserversorgung ausgebaut. Durch spätere Umbaumaßnahmen konnte das Wasserfassungsvermögen von ursprünglich 150 Kubikmetern verdoppelt werden. Seither fließt durch die beiden Tanks viel Wasser, das bis heute in den Haushalten von Bommern und Wengern ankommt, sobald der blaue oder rote Hahn aufgedreht wird.

Der auf Initiative des Bommeraner Heimat- und Geschichtsvereins nachts beleuchtete Wasserturm gilt als Wahrzeichen des heutigen Wittener Stadtteils Bommern. Als ausdrucksvolle Landmarke ist das Bauwerk bereits aus der Ferne sichtbar.

Beschreibung auf der Route Industriekultur

Wasserturm
Wasserturm Bommerholz © GeoPark Ruhrgebiet

71 Henriette Davidis

Die in Wengern geborene Pfarrerstochter Henriette Davidis (1801-1876) war in Deutschland die wohl erfolgreichste Kochbuchautorin des 19. Jahrhunderts. Große Bekanntheit erlangte sie ebenso durch ihr Konzept für ein umfassendes Erziehungs- und Bildungsprogramm für Mädchen und Frauen. Das Henriette-Davidis-Museum (Elbscheweg 1) im historischen Ortskern Wengern gibt Einblicke in den Lebens- und Wohnstil der Schriftstellerin. Zu sehen sind zum Beispiel das private Mobiliar der Schriftstellerin und zahlreiche ihrer Veröffentlichungen.

Auch das Thema Kinderküchen als Orte des Einübens hausfraulicher Tätigkeiten werden im Museum präsentiert. In Gedenken an Henriette Davidis wurde die Herdplatte, auf der sie wohl viele ihrer Rezepte ausprobierte, an der Unterführung der Bahnstrecke Witten-Schwelm, am Henriette-Davidis-Weg, eingemauert.

Henriette Davidis Museum

Historisches Haus mit Aufschrift "Henriette-Davidis-Museum"
Henriette-Davidis-Museum. © GeoPark Ruhrgebiet

72 Eisenbahnviadukt Elbschetal

Die Elbschetalbahn ist eine stillgelegte Eisenbahnstrecke zwischen Witten und Schwelm. Die wirtschaftliche Situation während und nach dem Ersten Weltkrieg bedingte die lange Bauzeit von 1911 bis 1934. In den Streckenverlauf ist u.a. das Elbscheviadukt in Wengern eingebunden. Die imposante Bogenbrücke wurde aus Ruhrsandstein erbaut. In der Zeit von 1934 bis 1939 verkehrten auf der Strecke täglich zahlreiche Personenzüge. Hinzu kam auch ein nicht unerheblicher Güterverkehr.

Wegen Unwirtschaftlichkeit wurde der mittlere Streckenabschnitt von Witten-Höhe bis Gevelsberg-West im Jahr 1980 endgültig der Zugverkehr eingestellt. An der Wegböschung unterhalb der Brücke ist ein ehemaliger Sandsteinbruch zu sehen. Die Gesteinsschichten fallen sowohl im linken als auch im rechten Steinbruchteil steil ein. Dazwischen sind die Schichten zu einer komplizierten Faltenstruktur geformt.

Sandsteinfelsen im Wald
Steinbruch am Viadukt Elbschetal. © GeoPark Ruhrgebiet

73 Sandsteinbrüche Bommerholz

Links und rechts des Wegs sind mehrere verlassene Steinbrüche zu sehen. Der gelbliche und meist grobkörnige Sandstein zählt zur Sprockhövel-Formation. Im technischen Sinne werden alle Sandsteinvorkommen dieser Formation als Ruhrsandstein bezeichnet. Das äußerst widerstandsfähige Gestein wurde früher auch gerne für den Bau von Eisenbahnbrücken genutzt. Entlang der Ruhr und der Elbsche (Nebenbach der Ruhr) reihen sich zahlreiche aus Ruhrsandstein errichtete Brücken (z.B. Eisenbahnviadukt Elbschetal) auf.

Vertiefung in Wald
Sandsteinbruch bei Bommerholz. © GeoPark Ruhrgebiet

74 Kohlereste Bommerholz

Auffällig schwarz sehen die steilen Wegböschungen aus, kurz bevor der Wanderweg aus dem Wald und anschließend über den Wiesengrund der Elbsche führt. Oberhalb der Böschung sind mehrere muldenartige Vertiefungen (Pingen) erkennbar. Sie deuten auf einen ehemaligen dürftigen Tagebau hin. Wahrscheinlich wurde das nahe gelegene Flöz Hauptflöz abgebaut, das zur Sprockhövel-Formation gehört.

Vertiefugen in Wald
Pingen bei Bommerholz. © GeoPark Ruhrgebiet

75 Stollenzeche St. Georg

Beim Bau der Esborner Straße wurde das Stollenmundloch der Zeche St. Georg überbaut. Es befand sich kurz vor der Straße zwischen den mächtigen Eichen. 1788 wurde hier das Feld für den Kohleabbau verliehen. Das Bergwerk besaß mehrere Schächte. Nachdem der Betrieb im Jahr 1820 zeitweise stillgelegt werden musste, folgte 1830 die Zusammenlegung mit der Nachbarzeche St. Georg ins Osten. Die maximale Förderung der neuen Zeche Vereinigte Georg lag bei 1.600 Tonnen Kohle im Jahr 1833. 1848 kam es zur Stilllegung der Betriebsstätte.

Sandsteinmauer mit Stolleneingang.

Bergbaurundwege Wetter

Im Südosten von Wetter liegen drei Bergbaurundwege mit um die 10 km Länge dicht nebeneinander.

Mehr dazu

(Neuwürflingsburger Weg)