GeoRoute Ruhr

Geostopp 31-34 (Hauptroute)

Hattingen-Niederwenigern

31 Klettergarten Isenberg

In der Nordwestflanke des Isenberges liegt ein ehemaliger Steinbruch, der heute als Klettergarten genutzt wird. Hier steht der stark geklüftete, dickbankige Kaisberg-Sandstein an. Durch das weiter westlich verlaufende Tal zieht die Satanella-Überschiebung, eine der großen Überschiebungen des Ruhrkarbons. Diese Störung bewirkt, dass die Schichtenfolge hier verdoppelt vorliegt. Auch der Rücken des gegenüber liegenden Kressenbergs wird deshalb vom Kaisberg-Sandstein gebildet.

Deutscher Alpenverein Klettergarten Isenberg

 

Kletterer in Felswand
Klettergarten Isenberg. © GeoPark Ruhrgebiet

32 Aufschluss Isenburg

Der hohe und steilwandige Felsrücken des Isenbergs verdankt seine auffallende Gestalt dem Kaisberg-Sandstein. Der Halsgraben der Isenburg, der heute an einer ehemaligen Freilichtbühne liegt, gibt einen guten Einblick in die mit ca. 50° nach Nordwesten einfallende Schichtenfolge. Die Isenburg wurde im 12. Jahrhundert errichtet und nach einer kurzen Geschichte schon 1225 durch den Erzbischof von Köln zerstört. Die Burgruine und das Museum Haus Custodis bilden ein sehenswertes Ensemble. Außerordentlich beeindruckend ist der Blick vom Burgfelsen hinab auf das Ruhrtal, das hier eine ganz enge Flussschleife bildet. Geradezu exemplarisch sind die Ausbildung des steilen Prallhangs auf der Außenseite des Bogens und des flachen Gleithangs auf der Innenseite zu beobachten. Dort, in der Winzer Ruhraue, weidet übrigens eine Herde Heckrinder, der Versuch einer Rückzüchtung des ursprünglichen Auerochsen.

Felswand und Ruine

Isenberg

Auf dem Isenberg steht die Burgruine der Isenburg und ein kleines Museum. Des Weiteren findet man eine Freilichtbühne, Aufschlüsse im Kaisberg-Sandstein und einen Klettergarten.

Mehr dazu

33 Profil Niederwenigern

Auf mehr als 2 km Länge erschließt die Böschung des Fußweges am Westrand des Ruhrtals zwischen Balkhauser Weg und dem Abzweig nach Niederwenigern ein Profil durch die Schichtenfolge des Ruhrkarbons. Es reicht vom Kaisberg-Sandstein, knapp über der Basis des flözführenden Oberkarbons bis zum Flöz Sonnenschein in den Bochumer Schichten. Die Schichten sind zu mehreren Sattel- und Muldenstrukturen verfaltet. Deutlich zu sehen ist ein kleiner Sattel im Finefrausandstein. Er befindet sich unmittelbar an der Landstrasse. Ehemaliger Kohlenbergbau lässt sich an mehreren verfallenen Stollenmundlöchern erkennen. Besonders eindrucksvoll ist der Aufschluss des annähernd senkrecht stehenden Flözes Wasserbank hinter dem Gasthaus „Zum Deutschen“. Beachtenswert ist auch der historische Leinpfad, der das Ruhrufer begleitet, von dem aus früher die Ruhrschiffe stromauf gezogen („getreidelt“) wurden.

Steinbruch

Profil Niederwenigern

Entlang der Ruhruferstraße findet sich die mit 2 Kilometern längste aufgeschlossenen Schichtenfolge im Ruhrgebiet (Kaisberg Formation – Bochum-Formation).

Mehr dazu

Heidenstein (ohne Nummer)

Der 4-5 Tonnen schwere Findling aus rotem Granit wurde in der Saale-Kaltzeit vor 130.000 Jahren aus Skandinavien hierher transportiert. In den 1920er Jahren sollte er geborgen und zu einem Kriegerdenkmal umgearbeitet werde, was jedoch wegen der hohen Transportkosten nicht umgesetzt wurde.

Felsblock mit Moos
Der Heidenstein, ein Findling aus der Saale-Vereisung. © GeoPark Ruhrgebiet

34 Lindener Sattel

In der Straße Am Kempel ist in der Hangböschung eine eindrucksvolle Gesteinsfalte aufgeschlossen. Die Sand- und Tonsteine der oberen Witten-Formation sind hier zu einem symmetrisch geformten Sattel ausgebildet. Es ist der Lindener Sattel, der sich gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Gesteinsfalten zur Bochumer Hauptmulde zusammensetzt.

Texte: Mügge-Bartolović, V. (2010): GeoRoute Ruhr: Durch das Tal des schwarzen Goldes, Regionalverband Ruhr und GeoPark Ruhrgebiet e.V. (Hrsg.), Essen.

Felssattel
Kern des Lindener Sattels. © GeoPark Ruhrgebiet