GeoRoute Ruhr

Geostopp 136-143 (Südroute)

Obersprockhövel

136 Zeche Frosch

Bereits 1486 war Hof Diefhausen einer die kapitalträchtigsten Höfe in Sprockhövel. Der spätere Kohlenbergbau auf dem großzügigen Grundbesitz sorgte für weiteren Wohlstand. 1650 wurde Jürgen Deifhaus berechtigt, Kohle in „Deifhuser Bank“ abzubauen. 1739 folgte die Gründung der Gewerkschaft Frosch. Abgebaut wurde das Flöz Frosch (Mausegatt). Es gehört zur Witten-Formation und lieferte die begehrte Esskohle (Schmiedekohle). 1830 musste der Zechenbetrieb wegen Erschöpfung der Lagerstätte eingestellt werden. Der heutige Reiterhof Diefhausen mit ansehnlichem Haupthaus und Nebengebäuden dokumentiert den einstigen Wohlstand der Eigentümer.

Fachwerkhaus mit Kamin aus Naturstein
Reiterhof Diefhausen auf dem Gelände der Zeche Frosch. © GeoPark Ruhrgebiet
Blick in einen Bergbaustollen mit Wasser auf dem Grund.

Rund um Sprockhövel

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(Alte-Haase-Weg Süd)

137 Hauptkohlenweg

Die Wanderstrecke zwischen der Wuppertaler Straße am Abzweig der Otto-Brenner-Straße im Norden und dem Kreßsieper Weg am Felderbach im Süden folgt dem Verlauf eines alten Kohlenwegs. Es ist ein Teilstück eines früheren Hauptkohlenweges, der von Sprockhövel nach Elberfeld führt.

138 Schlagende Wetter

In dem kleinen Fachwerkhaus im Kreßsieper Weg Nr. 4 wurde früher eine Schmiede betrieben. Der aus Höringhausen im Waldeck stammende Kunst- und Nagelschmied Ludwig Schubert erwarb 1870 das kleine Anwesen und arbeite hier als Hufschmied. Darüber hinaus betätigte er sich auch im Kohlenbergbau. Wenige Meter südlich des Baches ist noch eine gut erhaltene Halde zu sehen. Sie gehörte zum Schacht Carl der Zeche Sieper und Mühler. Auf dem Schacht stand ein Wetterofen, der die verbrauchte Luft aus dem Schacht abführte. Am 5. Januar 1870 ereignete sich auf der Zeche eine Schlagwetterexplosion. Auftretendes Grubengas (Methangas), mit Luft vermischt, reagierte hochexplosiv. Bei dem Grubenunglück starben mehrere Bergleute vor Ort. 

Hinweis: Zwischen den beiden Geostopps 138 und 139 führt die GeoRoute Ruhr in einem Bogen entlang der Straße „Auf der Schee“. Die in der Außenwand von Haus Nr. 10 zu sehenden Sandsteine zeigen an ihrer Oberfläche ein interessantes Rippelmuster (vergl. Geotopp 140 Steinbruch Weuste).

Fachwerkhaus
Alte Schmiede in Obersprockhövel. © GeoPark Ruhrgebiet
Blick in einen Bergbaustollen mit Wasser auf dem Grund.

Rund um Sprockhövel

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(Herzkämper-Mulde Weg)

139 Schacht Hövel

Der Schacht Hövel gehörte ursprünglich zur Zeche Sieper und Mühler, die sowohl Kohle als auch (aus dem Flöz Neuflöz) Eisenstein förderte. Sie ging später in der Zeche „Herzkämper Mulde“ auf. Mit den Abteufarbeiten wurde 1850 begonnen. Mit dem Fortschritt des Abbaus wurde der Schacht mehrfach verteuft und erreichte schließlich 285 m Tiefe. Die Kohlenförderung wurde hier bereits 1905 eingestellt, bis 1911 diente der Schacht noch als Wetterschacht für die Grube Neu-Herzkamp. 1926 wurde der Schacht abgedeckt und 1970 mit Steinen verfüllt. Eine mächtige Betonplatte versiegelt den heute nicht mehr sichtbaren Schacht Hövel.

Gebäude hinter Acker
Gebäude der ehemaligen Zeche Herzkamp an Schacht Hövel. © GeoPark Ruhrgebiet

140 Steinbruch Weuste und Rippelwand

Im aktiven Steinbruchbetrieb wird der Sandstein unter Flöz Sengsbank abgebaut. Die hier produzierten Fußbodenplatten und Werksteine lassen auf den gesägten Flächen gute Strukturen des Sandsteins erkennen: Geröll- und Kieslagen, fossile Holzreste oder auch sekundäre Verfärbungen durch eisenhaltige Lösungen. Einzigartig ist eine freiliegende, riesige Schichtfläche, deren Wellenrippelmuster den Grund eines karbonzeitlichen flachen Gewässers erkennen lässt. Diese Rippelwand ist als Naturdenkmal geschützt. Das Steinbruchgelände ist nicht frei zugänglich. Bitte melden Sie vorher beim anwesenden Betriebspersonal an.

An der Glückauf-Trasse sind Teile der Rippelwand ausgestellt, die zuvor an einem Gebäude der der Ruhr-Universität Bochum gehangen haben.

Blick in Steinbruch mit Wasser auf dem Grund

Steinbruch Weuste und Rippelwand

In dem aktiven Sandsteinbuch ist eine Schichtfläche mit Wellenrippeln aufgeschlossen. An einem nahegelegenen Radweg sind Teile dieser Rippelwand ausgestellt.

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141 Schachtpinge Max

Schacht Max war einer von mehreren Schächten der Zeche Stock und Scherenberg. Die Zeche baute hier von 1810 bis 1840 Kohle ab. Der tonnlägige (schräge) Schacht Max war 111 m lang und wurde in Flöz Mausegatt angelegt. Infolge des Zusammensackens des ehemaligen Grubenbaus ist heute an der Geländeoberfläche eine Vertiefung (Schachtpinge) zu sehen. Die Pinge befindet sich am Wanderweg im Schevener Holz, etwa 100 Meter östlich der Schevener Straße.

Mann und Infotafel an Vertiefung im Wald
Schachtpinge Max. © GeoPark Ruhrgebiet
Blick in einen Bergbaustollen mit Wasser auf dem Grund.

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(Deutschlandweg)

142 Bergmannskotten

In der Siedlung an der Haßlinghauser Straße (Nr. 78, 82, 84, 87) südlich des Sportplatzes in Obersprockhövel wohnten früher viele Bergmannsfamilien. Die als Bergmannskotten bezeichneten Wohnhäuser sind traditionell in Fachwerk oder aus Bruchstein errichtet. Zum Schutz vor Wind und Wetter sieht man an einigen Häusern schieferbeschlagene Außenwände.

Fachwerkhaus
Traditioneller Bergmannskotten. © GeoPark Ruhrgebiet
Blick in einen Bergbaustollen mit Wasser auf dem Grund.

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(Deutschlandweg)

143 Zeche Frosch (Relikte)

Der Straßenname Alter Kohlenweg und der Name der weiter nördlich gelegene Parallelstraße Mausegatt erinnern an den einstigen Bergbau der Zeche Frosch. Zwischen beiden Straßen im Breloer Wald befinden sich viele Bergbaurelikte. Auf kleinster Fläche sieht man mehrere Schachtpingen (muldenartige Vertiefungen). Sie entstanden durch das Nachbrechen oberflächennaher Gesteinsschichten über alten Förderschächten. Die Straßenverläufe haben eine bestimmte Richtung. Sie folgen der Linie, in der sich die Kohlenflöze im Untergrund in seitliche Richtung ausbreiten oder gar die Geländeoberfläche anschneiden. Die geologischen Schichten und der Bergbau haben hier im Laufe der Zeit das Wegenetz geprägt.

Blick in einen Bergbaustollen mit Wasser auf dem Grund.

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(Alte-Haase-Weg Süd)