Steinbruch Weuste
GeoRoute Ruhr
Der Steinbruch ist einer der wenigen aktiven Sandsteinbrüche im GeoPark Ruhrgebiet. Er ist nur auf Anfrage zugänglich. Die hier anstehenden Kaisberg-Schichten sind Teil der Herzkämper-Mulde. In dem Steinbruch liegt eine gut erhaltene Schichtfläche aus Sandstein mit Wellenrippeln. Außerhalb des Steinbruchgeländes befindet sich eine Infotafel.
Weitere Informationen
Der Steinbruch ist Geostopp 140 der
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Presse
Standort
Adresse: Weuste 11, Sprockhövel
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 378547 HW: 5687534
ÖPNV: Bushaltestelle Schwenke (300 m)
Führungen / Pädagogische Angebote
Firma Geotouring bietet auf Anfrage Führungen und Kindergeburtstage im Steinbruch Weuste an.
Auskünfte zu Führungen erteilt auch der Stadtmarketing- und Verkehrsverein für Sprockhövel e.V.
Downloads
Infotafel (PDF). (2 MB)
Links und Literatur
Der Steinbruch Weuste in Sprockhövel Haßlinghausen von S. Pietralla und R. Kohlrusch, Stadtmarketing- und Verkehrsverein für Sprockhövel e.V. (2014), Sprockhövel. Erhältlich beim Stadtmarketing- und Verkehrsverein für Sprockhövel e.V.
Zu diesem Geotop
Einleitung
Einleitung
Im Steinbruch Weuste baut die Firma „Steinbruch und Sägebetrieb Lange e.K.“ Ruhrsandstein ab. Ruhrsandstein gehört zu den widerstandsfähigsten Sandsteinen in Deutschland. Er hat in vielen historischen Bauwerken des Ruhrgebiets Verwendung gefunden und kann im Gegensatz zu anderen Sandsteinen auch poliert werden. Das im Natursteinbruch Weuste aufgeschlossene, etwa 40 Meter mächtige Schichtpaket, ist Teil einer großen Gesteinsfalte, der sogenannten Herzkämper Mulde. Erdgeschichtlich werden diese Schichten der Kaisberg-Formation aus der Oberkarbon-Zeit (320 – 296 Mio. J.) zugeordnet.
Flöze und Zeche
Flöze und Zeche
Über den mächtigen Sandsteinschichten liegen die ältesten Kohleflöze aus dem Ruhrgebiet: Flöz Sengsbänksgen und Flöz Sengsbank. Beide sind im Steinbruch aufgeschlossen. Die 1845 gegründete Zeche „Heller Mittag“ war hier insgesamt dreimal über kurze Zeit hinweg aktiv. Zuletzt wurde sie in den 1950er Jahren als Kleinzeche betrieben.
Rippelwand
Rippelwand
Gut erhalten und überregional bekannt ist eine riesige Schichtfläche im Sengbänksgen-Sandstein. Die im Jahr 1998 als Naturdenkmal unter Schutz gestellte Schicht ist mit einem wellenförmiges Muster gezeichnet. Es handelt sich dabei um ein versteinertes Dokument eines ehemaligen Meeresbodens, der hier vor 318 Millionen Jahren existierte. Auch wenn der Sand heute zu Sandstein verbacken ist, so kann man anhand dieses Musters erkennen, dass es sich um ehemals locker gelagerten Sand handelt. In Fachkreisen werden solche Muster als Rippelmarken bezeichnet. Sie entstanden durch Strömungen im Flachwasserbereich an der Meeresküste.
Entstehung von Wellenrippeln
Entstehung von Wellenrippeln
Rippeln können nicht nur am Meeresboden, sondern auch in Flussbetten oder Wüsten auftreten. In Wüsten sind Windströmungen die Verursacher der Rippeln. Die Form der Rippeln gibt Auskunft über das Entstehungsmilieu. Wenn die Strömung kontinuierlich aus einer Richtung kommt, bilden sich asymmetrische Rippeln mit einer flachen, strömungszugewandten Seite (Luv) und einer steilen, strömungsabgewandten Seite (Lee). Die Rippeln auf der Felswand im Steinbruch Weuste sind weitgehend symmetrisch, was gegen eine kontinuierliche Strömung spricht. Solche Rippeln enstehen z.B. in einem von Gezeiten beeinflussten Gewässerbereich. Sie werden als Oszillationsrippeln oder auch Gezeitenrippeln bezeichnet.