Steinbruch Weuste und Rippelwand
GeoRoute Ruhr
Der Steinbruch ist einer der wenigen aktiven Sandsteinbrüche im GeoPark Ruhrgebiet. Er ist nur auf Anfrage zugänglich. Die hier anstehenden Kaisberg-Schichten sind Teil der Herzkämper-Mulde. In dem Steinbruch liegt eine gut erhaltene Schichtfläche aus Sandstein mit Wellenrippeln. Mehrere Teile dieser Schichtfläche wurden abgetragen, um als Wandschmuck in öffentlichen Gebäuden ausgestellt zu werden. An der nahegelegenen Glückauftrasse sind Stücke ausgestellt, die vormals an einem Gebäude der Ruhr-Universität Bochum gehangen hatten. Am Steinbruch (außerhalb des Betriebsgeländes) und an dem Standort an der Glückauf-Trasse stehen Infotafeln.
Aktueller Hinweis
Derzeit ist der Steinbruch nicht in Betrieb.
Weitere Informationen
Der Steinbruch ist Geostopp 140 der
(auch die ausgestellten Teile der Rippelwand liegen an der GeoRoute Ruhr)
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Presse
Infos
Steinbruch
Adresse: Weuste 11, 45549 Sprockhövel
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 378547 HW: 5687534
ÖPNV: Bushaltestelle Schwenke (300 m)
Ausstellungsstücke Rippelwand
Adresse: Glückauf-Trasse, Schevener Straße 20 (300 m), 45549 Sprockhövel
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 378666 HW: 5688108
ÖPNV: Bushaltestelle Holland (500 m)
Führungen / Pädagogische Angebote
Auskünfte zu Führungen erteilt der Stadtmarketing- und Verkehrsverein für Sprockhövel e.V.
Downloads
Infotafel (PDF). (2 MB)
Infotafel (PDF) (505 KB)
Links und Literatur
Der Steinbruch Weuste in Sprockhövel Haßlinghausen von Stefan Pietralla und Rainer Kohlrusch, Stadtmarketing- und Verkehrsverein für Sprockhövel e.V. (2014), Sprockhövel.
Erhältlich beim Stadtmarketing- und Verkehrsverein für Sprockhövel e.V.
Zu diesem Geotop
Einleitung
Einleitung
Im Steinbruch Weuste baut die Firma „Steinbruch und Sägebetrieb Lange e.K.“ Ruhrsandstein ab. Ruhrsandstein gehört zu den widerstandsfähigsten Sandsteinen in Deutschland. Er hat in vielen historischen Bauwerken des Ruhrgebiets Verwendung gefunden und kann im Gegensatz zu anderen Sandsteinen auch poliert werden. Das im Natursteinbruch Weuste aufgeschlossene, etwa 40 Meter mächtige Schichtpaket, ist Teil einer großen Gesteinsfalte, der sogenannten Herzkämper Mulde. Erdgeschichtlich werden diese Schichten der Kaisberg-Formation aus der Oberkarbon-Zeit (320 – 296 Mio. J.) zugeordnet.
Flöze und Zeche
Flöze und Zeche
Über den mächtigen Sandsteinschichten liegen die ältesten Kohleflöze aus dem Ruhrgebiet: Flöz Sengsbänksgen und Flöz Sengsbank. Beide sind im Steinbruch aufgeschlossen. Die 1845 gegründete Zeche „Heller Mittag“ war hier insgesamt dreimal über kurze Zeit hinweg aktiv. Zuletzt wurde sie in den 1950er Jahren als Kleinzeche betrieben.
Rippelwand
Rippelwand
Gut erhalten und überregional bekannt ist eine riesige Schichtfläche im Sengbänksgen-Sandstein.Die Fläche wurde dort 1955 von dem Heimatforscher Erich Schultze-Gebhardt entdeckt und er
erkannte, dass es sich um einen fossilen Meeresboden aus dem Oberkarbon (Steinkohlezeit) handelt. Seit 1998 ist die Wand ein eingetragenes Naturdenkmal. Zuvor waren bereits größere Teile der Schichtfläche abgetragen worden, um als Wandschmuck in öffentlichen Gebäuden ausgestellt zu werden. Ein Ausschnitt hängt in der Grundschule Gennebreck in Sprockhövel, weitere gingen an eine Gesamtschule in Wuppertal und ein Schwimmbad in Laatzen bei Hannover. Die hier gezeigten Stücke befanden sich an einer Außenwand des ehemaligen NA-Gebäudes der Ruhr-Universität Bochum, in dem unter anderem die Geowissenschaften untergebracht waren. Bevor dieses 2022 für einen Neubau abgerissen wurde, konnte das Ausstellungsstück in einer aufwändigen Aktion geborgen werden. Jedes einzelne Teil wurde dabei mit einem Elektrohammer entfernt und hier nach einem Plan wieder zusammengesetzt. Die Lücken im Gesteinspuzzle waren schon vor dem Umzug vorhanden.
Entstehung von Strömungs- und Wellenrippeln
Entstehung von Strömungs- und Wellenrippeln
Rippelmuster findet man in Gewässern und auf trockenen Sandflächen. Sie entstehen durch die Verlagerung von Sandkörnern aufgrund von Wasserbewegungen oder Wind. Die Rippeln im Steinbruch Weuste wurden durch Wasser geschaffen.Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Strömungs- und Wellenrippeln.Durch wechselnde oder sich überlagernde Strömungen sind Rippelmuster jedoch sehr vielfältig. Strömungsrippeln entstehen, wenn das Wasser kontinuierlich aus einer Richtung strömt. Ungleichmäßige Fließgeschwindigkeiten an der Gewässersohle bewirken, dass sich erste kleine Sandanhäufungen bilden, an denen sich weitere Sandkörner anlagern.Strömungsrippeln sind asymmetrisch und haben eine flache, der Strömung zugewandte Luv-Seite und eine steile Lee-Seite. Sie verlagern sich kontinuierlich in Strömungsrichtung. Sandkörner rollen den Luvhang hinauf und lagern sich am Kamm ab, bis dieser instabil wird und die Sandkörner als kleine Lawinen abrutschen und sich am Leehang ablagern. So entsteht die typische Schrägschichtung aus dünnen Sandlagen.
Wellenrippeln bilden sich durch Wellengang. Der Wind erzeugt kreisförmigeWasserbewegungen. Diese setzen sich nach unten abgeschwächt fort und nehmen in flachem Wasser eine elliptische Form an. Sie verursachen, je nach Position innerhalb der Welle, sich stetig umkehrende
Strömungsrichtungen. Die hierdurch entstehenden Wellenrippeln sind symmetrisch und verlagern sich
nicht. Der Wellengang wirkt sich nur bis zu einer gewissen Tiefe (halbeWellenlänge) aus, weshalb diese Art von Rippeln auf ein flaches Gewässer hinweist. Die symmetrische Form zeigt, dass es sich bei den hier ausgestellten Rippeln um Wellenrippeln handelt. Sie wurden erhalten, weil sie unmittelbar nach ihrer Entstehung mit Sediment bedeckt und so vor Erosion geschützt wurden.