Steinbruch Dünkelberg

GeoRoute Ruhr

In diesem Steinbruch hat die Firma Dünkelberg zwischen 1897 und 1963 Tonstein zur Herstellung von Ziegeln gewonnen. Um den Rohstoff zur Ziegelei auf dem Gelände des heutigen LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall zu transportieren, wurde der Nachtigallstollen angelegt, dessen Eingang im Steinbruch liegt und der heute Teil des Besucherbergwerks Nachtigall ist. Neben mächtigen Tonsteinschichten sind im oberen Bereich des Steinbruchs das Flöz Mentor (Geitling 3) und der Finefrau-Sandstein aufgeschlossen. Vor Ort befindet sich eine Infotafel.

LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall

Drohnenaufnahme von Steinbruch mit Kohleflöz
Steinbruch Dünkelberg © Dominik Wesche

Weitere Informationen

Der Steinbruch gehört zum

Nationalen Geotop Muttental

Er ist die Station 62 der

GeoRoute Ruhr

Earthcaches

GC3NJVK

GCZC6E

Infos

Adresse: Muttentalstraße (zwischen 17 und 25), 58452 Witten
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 382663 HW: 5698624
ÖPNV: Witten Hauptbahnhof (1,5 km)

Führungen / Pädagogische Angebote

Der Steinbruch ist Teil der geologischen Führung “Alles aus einem Berg“, die vom LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall für Erwachsene und Schulklassen aller Schulstufen angeboten wird.

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Downloads

GeoPark Ruhrgebiet

Links und Literatur

Erdgeschichten

Kinderbuch und Rallyes zur Geologie und Bergbaugeschichte im Muttental und auf dem Gelände des LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall in Witten.

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Als Kohle noch Zukunft war
Bergbaugeschichte und Geologie des Muttentals und der Zeche Nachtigall
von Gerhard Koetter
Förderverein Westfälisches Industriemuseum Zeche Nachtigall e.V. (Hrsg.)
Klartext Verlag Essen (2017)
ISBN 978-3-8375-1844-3
15,95 €

Zeche Nachtigall
Museumsführer Westfälisches Industriemuseum
von Ingrid Telsemeyer
Landschaftsverband Westfalen Lippe (Hrsg.)
Klartext Verlag Essen (2005)
ISBN: 978-3898611794
4,00 €

Zu diesem Geotop

Gefaltetes Gebirge

Im Steinbruch Dünkelberg am Hettberg sind die Wittener Schichten des Steinkohlengebirges aufgeschlossen, die in der Oberkarbonzeit vor 316 Millionen Jahren abgelagert wurden. Von hier sieht es so aus, als würden die Gesteinsschichten horizontal übereinander liegen. Sie wurden jedoch nach ihrer Ablagerung gefaltet und fallen hier schräg nach Norden ein. Nördlich des Hettbergs, auf dem Gelände des LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall, liegen die gleichen Schichten größtenteils unterhalb der Erdoberfläche.

lang gestreckte Steinbruchwand mit Steinkohleflöz
Der Steinbruch Dünkelberg von der gegenüberliegenden Talseite © GeoPark Ruhrgebiet

Wald, Meer und Fluss

Foto der Schichten im Steinbruch mit Beschriftung
Schichtenfolge im Steinbruch Dünkelberg © GeoPark Ruhrgebiet

Die hier sichtbaren Gesteine haben sich innerhalb eines Zeitraums von ungefähr 40.000 - 50.000 Jahren gebildet. Am Fuße des Steinbruchs liegt das 1,5 m mächtige Steinkohlenflöz Geitling 1, das hier weitgehend abgebaut wurde. Der Abbau erfolgte nicht nur über die Stollen und Schächte der Zeche Nachtigall, sondern auch in flachen Kuhlen und Gräben, sogenannten Pingen, die von Bauern bereits seit dem Mittelalter angelegt wurden. Die unterste Gesteinsschicht, die hier aufgeschlossen ist, wurde in einer flachen Lagune abgelagert. Sie beinhaltet neben tonigen Sedimenten auch eine bräunlich gefärbte ehemalige Sandbank. Über dem Tonstein ist ein Wurzelboden erkennbar, der sich bildete, als die Lagune verlandete und sich Pflanzen dort ausbreiteten. Das Flöz Geitling 2, welches an anderen Stellen in dieser Schichtenfolge ausgebildet ist, fehlt hier. Die Ursache dafür ist vermutlich, dass das Gebiet bereits nach kurzer Zeit erneut überflutet wurde. Das belegen die über dem Wurzelboden liegenden Tonsteinschichten, die Fossilien von marinen Lebewesen wie Muscheln und Wattwürmern enthalten.

Innerhalb der tonigen Schichten kann nach oben hin ein Übergang von marinen zu brackigen Verhältnissen nachgewiesen werden. Die Tonsteine im Steinbruch wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von der Ziegelei Dünkelberg abgebaut. Von erneuter Verlandung zeugt ein Wurzelboden, der von Flöz Geitling 3 (Mentor) überlagert wird. Das 30 cm dicke Steinkohlenflöz hat sich aus einer etwa 3 m mächtigen Torfschicht in den tropischen Wäldern der Oberkarbonzeit entwickelt. Es ist wegen seiner geringen Mächtigkeit nicht abbauwürdig. Über dem Flöz liegt der rötliche Finefrau-Sandstein. Er entstand aus Sandablagerungen in einem breiten Strom, der vor 316 Millionen Jahren parallel zum heutigen Ruhrtal verlief. Er enthält Fossilien von Treibhölzern.

Fotos aus dem Steinbruch

Felswand mit Felssicherung und Stolleneingang mit Eisengitter
Steinbruch Dünkelberg mit Flöz Geitling 3 © GeoPark Ruhrgebiet
Infotafel zum Steinbruch und Eingang zum Nachtigallstollen © GeoPark Ruhrgebiet
Flöz zwischen rötlichem und über grauem Gestein
Flöz Mentor (Geitling 3) über Wurzelboden und unter Finefrau-Sandstein © GeoPark Ruhrgebiet
Gegeneinancder versetzte Gesteinsschichten mit Steinkohleflöz
Störung im Steinbruch Dünkelberg © GeoPark Ruhrgebiet
Uhu vor schwarzem Hintergrund
Uhu am Steinbruch Dünkelberg © Gerhard Sell
Drei junge Uhus an Felswand
Junge Uhus im Steinbruch Dünkelberg © Gerhard Sell
Logo und Leute vor Felswand mit Logo

GeoRoute Ruhr

Streckenwanderung entlang des Ruhrtals über insgesamt 180 Kilometer Länge mit 148 geologischen und touristischen Geostopps.

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Nationales Geotop Muttental

Das als Nationales Geotop ausgezeichnete historische Bergbaugebiet Muttental umfasst einen Bergbauwanderweg, mehrere Aufschlüsse, Museen und Ausstellungen, ein Besucherbergwerk und das GeoPark Infozentrum Witten.

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Luftbild mit historischen Gebäuden und hohem Kamin

LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall

Das Museum thematisiert die Frühzeit der Industrialisierung und die Entwicklung des Steinkohlenbergbaus. Es beherbergt ein Besucherbergwerk, das GeoPark-Infozentrum und einen Sandsteinbruch.

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Blick durch Eingang in Infozentrum

GeoPark-Infozentrum Witten

GeoPark-Infozentrum in Witten mit dem Schwerpunkt Steinkohle und andere Bodenschätze im GeoPark

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