Nationales Geotop Muttental
mit Bergbaurundweg Muttental, LWL-Industriemuseum Nachtigall und GeoPark-Infozentrum
In der Wiege des Steinkohlenbergbaus
GeoRoute Ruhr
Nirgendwo findet man so viele GeoPark-Attraktionen auf engstem Raum wie im Wittener Muttental. Im LWLIndustriemuseum Zeche Nachtigall werden der Steinkohlebergbau und die Frühzeit der Industrialisierung thematisiert. Im zugehörigen Besucherbergwerk kann man in Originalstollen die Atmosphäre eines Bergwerks an der Ruhr erleben. Das Museum beherbergt ein Infozentrum des GeoParks, in dem es um die Rohstoffvielfalt und Erdgeschichte
im gesamten Ruhrgebiet geht. Südlich des Museums verläuft der Bergbauwanderweg Muttental, auf dem Relikte wie Stolleneingänge, Pingen, Fördergerüste und Erläuterungstafeln an die Jahrhunderte alte Bergbaugeschichte an der Ruhr erinnern. Er beginnt am gewaltigen Steinbruch Dünkelberg, in dem ein Kohleflöz zu sehen ist. In seinem weiteren Verlauf passiert man unter anderem das Bethaus der Bergleute mit Schauschmiede, das Zechenhaus Herberholz mit einer bergbaugeschichtlichen Sammlung und die romantische Burgruine Hardenstein. In dem Sommermonaten wird das LWL-Industriemuseum zu feste Terminen am Wochenende von der historischen Ruhrtalbahn angefahren.
Aktueller Hinweis
Derzeit ist im Muttental nur die Gaststätte am LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Betrieb.
Im Muttental liegen die Steinkohleflöze unmittelbar an der Erdoberfläche, weshalb dort schon im Mittelalter Bergbau betrieben wurde. Während die Kohle zunächst oberflächennah in sogenannten Pingen abgegraben wurde, ging man im 18. Jahrhundert zum Stollenbergbau über, der das Abfließen des Grundwassers erlaubte. Mit der Erfindung der Dampfmaschine wurde schließlich das Abpumpen des Grundwassers aus großer Tiefe und damit die Anlage von Tiefbauzechen möglich. Die Zeche Nachtigall, auf der zuvor auch Stollenbergbau betrieben worden war, gehörte im 19. Jahrhundert zu den größten Tiefbauzechen der Region. Nach ihrer Stilllegung im Jahr 1892 errichtete man dort eine Ziegelei. Im großen Steinbruch am Ausgang des Muttental wurde der benötigte Tonstein gewonnen. In einem kleineren Steinbruch auf dem Werksgelände wurde Ruhrsandstein für Bauzwecke abgebaut. So konnten hier drei Rohstoffe des Steinkohlengebirges genutzt werden: Kohle aus urzeitlichen Wäldern, Tonstein aus Meeres- und Seesedimenten und Sandstein aus den Ablagerungen großer Flüsse.
Weitere Informationen
Durch das Muttental verläuft die
Earthcaches
In der Nähe
Ruhrtal-Radweg mit Ruhrtal-Fähre Hardenstein
Infos
ÖPNV: Witten Hauptbahnhof (1,5 km)
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall und GeoPark Infozentrum:
Nachtigallstraße 35, Parkplätze: Nachtigallstraße 24, 58452 Witten
Informationen zu Eintrittspreisen,Öffnungszeiten und Führungen bitte der Webseite des LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall entnehmen.
Bergbauwanderweg Muttental: 5,4 km, 23 m, 31 Stationen
Start: Muttentalstraße (zwischen 17 und 25), 58452 Witten
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 382663 HW: 5698624
Führungen / Pädagogische Angebote
Es gibt eine Vielzahl von Führungen und Angeboten für unterschiedliche Gruppen im Nationalen Geotop Muttental. Im Besucherbergwerk Nachtigall finden mehrmals täglich Führungen statt. Es werden auch Führungen durch das Bergwerk und die Ausstellung, Natur- und Familienführungen, eine geologische Führung mit Besuch des Steinbruchs, Unter- und Übertage-Erlebnisse für Schulen und Kitas sowie Kindergeburtstage angeboten. Die Anbieter von Führungen im Nationalen Geotop Muttental sind:
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall
Der GeoPark Ruhrgebiet hat auf dem Museumsgelände einen traditionellen Geocache (Opencaching) mit einer Aufgabe versteckt.
Downloads
Links und Literatur
Arbeitskreis Witten im Förderverein Bergbauhistorischer Statten Ruhrrevier
Als Kohle noch Zukunft war
Bergbaugeschichte und Geologie des Muttentals und der Zeche Nachtigall
von Gerhard Koetter
Förderverein Westfälisches Industriemuseum Zeche Nachtigall e.V. (Hrsg.)
Klartext Verlag Essen (2017)
ISBN 978-3-8375-1844-3
15,95 €
Zeche Nachtigall
Museumsführer Westfälisches Industriemuseum
von Ingrid Telsemeyer
Landschaftsverband Westfalen Lippe (Hrsg.)
Klartext Verlag Essen (2005)
ISBN: 978-3898611794
4,00 €