Zwischen Haltern und Oer-Erkenschwick
Durch Wald und Heide auf sandigen Wegen
GeoRoute Lippe
Im Norden des GeoParks verläuft die GeoRoute Lippe, ein Radwanderweg zur Landschaftsgeschichte und Rohstoffnutzung entlang des Lippetals. In der Haard, einem großen Waldgebiet südlich von Haltern, macht sie einen Schlenker nach Süden, der sich auch als Rundweg für eine Tagestour eignet. Vom Bahnhof Haltern aus geht es vorbei an der Westruper Heide, wo ein Spaziergang eingeplant werden sollte. Bei Flaesheim kann man einen Blick in eine aktive Quarzsandgrube werfen. Ein Höhepunkt der Tour ist der Stimberg mit seinen bizarren Gesteinsformationen, wo ein kleiner Lehrpfad zur Natur- und Zeitgeschichte angelegt wurde. Auf dem Rückweg passiert man einen frei zugänglichen Aussichtsturm am Rennberg und einen Holzkohlemeiler, der jedes Jahr am ersten Mai entzündet und für einige Wochen unter Aufsicht eines Köhlers in Betrieb gehalten wird. Mit der Radtour lässt sich gut ein erfrischendes Bad im Halterner Stausee oder ein Bummel in der historischen Altstadt von Haltern verbinden.
In der Haard liegen Sande aus der Kreidezeit an der Erdoberfläche. Es handelt sich dabei um eine ehemalige Sandbank vor der Küste des Kreidemeers. Der Sand liegt in unterschiedliche Farbtönen und Verfestigungsgraden vor. Bei Flaesheim wird weißer Quarzsand abgebaut, meist sorgen Eisenmineralien jedoch eher für Rot- und Brauntöne. Am Stimberg ist der Sand durch Kieselsäure zu sehr hartem Gestein verkittet, welches skurrile Formen bildet. Mit Glück lassen sich Lesesteine mit Muschelfossilien finden. Am Johanneskreuz liegt ein Pflaster mit solchen Fossilien und dunkelroten Eisenschwartensteinen, die hier häufig als Pflastersteine in Gebäuden verwendet wurden. Auch die Westruper Heide verfügt über einen sandigen Untergrund, dieser ist jedoch ganz anderer Herkunft. Es sind eiszeitliche Sande, die vom Wind zu Dünen aufgeweht wurden. Durch historische Landnutzung entstand eine Heidefläche. Weitere Zeugen der Eiszeit sind Findlinge, die teilweise als Naturdenkmäler eingetragen sind. In wärmeren Perioden der Eiszeit bildeten sich Ton und Torf, die als Rohstoff für Ziegel und Töpferwaren bzw. als Brennstoff dienten. Von ihrem Abbau zeugt ein Stollenmundloch inmitten der Haard (Zeche Wald II).
Weitere Informationen
Die Radtour beinhaltet die Geostopps 50-69 der
Earthcaches
In der Nähe
Infos
Radrundweg: 35 km / 276 m
Start: Bahnhof Haltern am See, 45721 Haltern
Die Tour führt über weite Stecken entlang der GeoRoute Lippe sowie über den Fernwanderweg „Hohe Mark Steig“.
Führungen / Pädagogische Angebote
Führungen in der Haard und auf den Stimberg