Stimberg

GeoRoute Lippe

Der Stimberg in Oer-Erkenschwick ist mit 157 Metern die höchste Erhebung der Haard, einer der größten zusammenhängenden Waldflächen innerhalb des Naturparks Hohe Mark. Hier sind die Halterner Sande aus  der Kreidezeit zu quarzitischem Sandstein verkittet und bilden bizarre Formen aus. Auf dem Gipfel des Stimberg liegt eine Radarstation.

Naturpark Hohe Mark

 

gelb-rötlicher Sandstein mit Löchern
Quarzitischer Sandstein am Stimberg. © A. Abels

Weitere Informationen

Der Stimberg beinhaltet die Geostopps 54-56 der  

GeoRoute Lippe

Earthcaches

GC18FGD

In der Nähe

Hohe-Mark Steig

Infos

Adresse: Ahsener Straße 97, Oer-Erkenschwick (Parkplatz, 600 m)  
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 379503 HW: 5725241
ÖPNV: Bushaltestelle Waldfriedhof (1 km)

Führungen / Pädagogische Angebote

Führungen in der Haard und auf den Stimberg:

Naturparkführer Hohe Mark

Blick über weitläufige Waldlandschaft
In der Haard. © A. Abels

Links und Literatur

Mehr Infos bei der GeoRoute Lippe

Geostopp 46-67

rundlich rot-gelb-graue Gesteine im Wald
Aufschluss am Stimberg © Geologischer Dienst NRW

Zu diesem Geotop

Einleitung

Am nördlichen Ortsausgang von Oer-Erkenschwick in Richtung Ahsen befindet sich der Parkplatz des Friedhofs. Etwa 250 m weiter nördlich zweigt die asphaltierte Zufahrt zum Stimberg nach links in den Wald ab. Diesem für Fahrzeuge gesperrten Weg zur ehemaligen Funkstation folgt man bis kurz vor den Berggipfel. Das hier anstehende Gestein, der Stimberg-Quarzit, entspricht den Halterner Sanden, die in der Umgebung, vor allem im Gebiet zwischen Haltern und Dorsten in etlichen Sandgruben abgebaut werden. Die Halterner Sande (bzw. die Sande der Haltern-Formation) entstanden während des Zeitabschnittes Obersanton bis Untercampan innerhalb der Oberkreidezeit, d.h. vor ca. 83 Mio. Jahren.

Abbaubetrieb mit Seen und offen liegenden hellen Sandflächen
Der helle Quarzsand aus Flaesheim kommt als Spezialsand z.B. in der Glasherstellung zur Anwendung. © GeoPark Ruhrgebiet
rötliche sandige Partien zwischen grauen Gesteinsblöcken
Quarzit und Sand am Stimberg. © A. Abels

Vom Sand zum Sandstein

Die Sande wurden bei starker Strömung in einem wandernden Sandriff in einigen Hundert Metern Entfernung zur damaligen Meeresküste abgelagert. In den Sanden finden sich recht häufig die Steinkerne von Muscheln und anderen Meeresbewohnern, in frischen Anschnitten lassen sich auch Grabgänge von Krebsen erkennen, die am Meeresboden lebten. Im Gebiet des Stimbergs und an einigen anderen Punkten im Bereich der Haardt wurden diese Sande während der Tertiärzeit von Kieselsäurehaltigen Lösungen durchtränkt, aus denen sich ein quarzitisches Bindemittel abschied, das die Sandkörner zu einem festen Gestein verkittete.

Muschelfossilen in grauem Sandstein
Muschelfossilien in Lesesteinen der Haard. © GeoPark Ruhrgebiet
graue konzentrische Ringe in gelblichem Sand
Liesegangsche Ringe am Stimberg. © A. Abels

Bizarre Felsen und Baustein

Die Durchtränkung des Gesteins erfolgte ungleichmäßig, so dass unterschiedlich harte Gesteinspartien entstanden, die zu ungleichmäßigen, knolligen Gebilden verwitterten. Ob dieser Vorgang durch das damalige subtropische Klima ausgelöst wurde, bei dem es zur Lösung und Fällung von Kieselsäure im Gestein kommen kann, oder durch eine hydrothermale Zufuhr von Kieselsäure aus dem Untergrund, ist nicht völlig klar. Der harte Sandstein wurde hier früher in kleinen Steinbrüchen gewonnen und als Baustein in der Umgebung benutzt. So wurde z.B. die romanische Pfarrkirche in Haltern-Flaesheim im 14. Jahrhundert aus Stimberg-Quarzit erbaut.

Text: Dr. Volker Wrede

großer grauer Felsblock mit rundlichen Löchern
Teufelsstein am Osthang des Stimbergs. © A. Abels
Kirchturm aus Naturstein mit rotem Ziegeldach
Kirche St. Maria Magdalena in Flaesheim erreichtet aus Halterner Sandstein. © A. Abels
Flusslandschaft mit Logo

GeoRoute Lippe

Radwanderweg entlang des Lippetals über insgesamt 300 Kilometer Länge mit 147 Geostopps zur Erdgeschichte und Landschaftsentwicklung.

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Zwischen Haltern und Oer-Erkenschwick

Radtour durch die Haard und die Umgebung von Haltern auf einer Teilstrecke der GeoRoute Lippe

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