Stimberg
GeoRoute Lippe
Der Stimberg in Oer-Erkenschwick ist mit 157 Metern die höchste Erhebung der Haard, einer der größten zusammenhängenden Waldflächen innerhalb des Naturparks Hohe Mark. Hier sind die Halterner Sande aus der Kreidezeit zu quarzitischem Sandstein verkittet und bilden bizarre Formen aus. Auf dem Gipfel des Stimberg liegt eine Radarstation.
Weitere Informationen
Der Stimberg beinhaltet die Geostopps 54-56 der
Earthcaches
In der Nähe
Infos
Adresse: Ahsener Straße 97, 45739 Oer-Erkenschwick (Parkplatz, 600 m)
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 379503 HW: 5725241
ÖPNV: Bushaltestelle Waldfriedhof (1 km)
Führungen / Pädagogische Angebote
Führungen in der Haard und auf den Stimberg:
Zu diesem Geotop
Einleitung
Einleitung
Am nördlichen Ortsausgang von Oer-Erkenschwick in Richtung Ahsen befindet sich der Parkplatz des Friedhofs. Etwa 250 m weiter nördlich zweigt die asphaltierte Zufahrt zum Stimberg nach links in den Wald ab. Diesem für Fahrzeuge gesperrten Weg zur ehemaligen Funkstation folgt man bis kurz vor den Berggipfel. Das hier anstehende Gestein, der Stimberg-Quarzit, entspricht den Halterner Sanden, die in der Umgebung, vor allem im Gebiet zwischen Haltern und Dorsten in etlichen Sandgruben abgebaut werden. Die Halterner Sande (bzw. die Sande der Haltern-Formation) entstanden während des Zeitabschnittes Obersanton bis Untercampan innerhalb der Oberkreidezeit, d.h. vor ca. 83 Mio. Jahren.
Vom Sand zum Sandstein
Vom Sand zum Sandstein
Die Sande wurden bei starker Strömung in einem wandernden Sandriff in einigen Hundert Metern Entfernung zur damaligen Meeresküste abgelagert. In den Sanden finden sich recht häufig die Steinkerne von Muscheln und anderen Meeresbewohnern, in frischen Anschnitten lassen sich auch Grabgänge von Krebsen erkennen, die am Meeresboden lebten. Im Gebiet des Stimbergs und an einigen anderen Punkten im Bereich der Haardt wurden diese Sande während der Tertiärzeit von Kieselsäurehaltigen Lösungen durchtränkt, aus denen sich ein quarzitisches Bindemittel abschied, das die Sandkörner zu einem festen Gestein verkittete.
Bizarre Felsen und Baustein
Bizarre Felsen und Baustein
Die Durchtränkung des Gesteins erfolgte ungleichmäßig, so dass unterschiedlich harte Gesteinspartien entstanden, die zu ungleichmäßigen, knolligen Gebilden verwitterten. Ob dieser Vorgang durch das damalige subtropische Klima ausgelöst wurde, bei dem es zur Lösung und Fällung von Kieselsäure im Gestein kommen kann, oder durch eine hydrothermale Zufuhr von Kieselsäure aus dem Untergrund, ist nicht völlig klar. Der harte Sandstein wurde hier früher in kleinen Steinbrüchen gewonnen und als Baustein in der Umgebung benutzt. So wurde z.B. die romanische Pfarrkirche in Haltern-Flaesheim im 14. Jahrhundert aus Stimberg-Quarzit erbaut.
Text: Dr. Volker Wrede