GeoTour Baldeneysee

Zeche Carl Funke (16-20)

© GeoPark Ruhrgebiet

Nach einem knappen Kilometer treffen Fuß- und Radweg auf die Stelle, an der die „Freiherr-vom-Stein-Straße“ rechts abknickt und in die Straße „Lanfermannfähre“ übergeht. Parallel zur Straße verläuft ein Weg über den ehemaligen Holzplatz der Zeche Carl Funke, dem sowohl Radfahrer als auch Fußgänger folgen. Hier erstreckt sich ein geologisches Profil, das mit einer GeoPark-Infotafel ausgestattet ist. Es ist die einzige Stelle, an der die größte Störung im Ruhrgebiet, die Sutan-Überschiebung, offen liegt. Entlang einer von Südwesten nach Nordosten durch das gesamte Ruhrgebiet verlaufenden Linie sind die Schichten hier bis zu 1,3 Kilometer übereinander geschoben worden.

Lösungszahl: 20

Um die Lösungen der Aufgaben für diesen Streckenabschnitt zu überprüfen,müssen die ZAHLEN hinter den richtigen Antworten addiert werden. Beträgt die Summe 20, stimmen alle Lösungen. Wenn alle Streckenabschnitte absolviert sind, kann mit den BUCHSTABEN hinter allen richtigen Antworten das Lösungsrätsel gelöst werden.

Weiter zur Geologischen Wand Kampmannbrücke

Wanderung 2 zurück zu Schloss Baldeney

Stationen und Aufgaben

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Am Anfang des Weges sind am Boden Schienenreste der ehemaligen Zechenbahn zu erkennen.

Was trifft darauf zu?

  • ……Hier verlaufen drei Gleise parallel. (4/L,N)
  • ……Hier sind Weichen erhalten geblieben. (5/T,I)
  • ……Hier kreuzten sich zwei Bahnen mit verschiedenen Spurweiten. (7/M,U)

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Wenn man dort, wo der Pfad zur Infotafel abzweigt, auf die Felswand blickt, sieht man ein Durcheinander von kleinen Falten und Störungen.

Welches Foto passt dazu?

6/A

© GeoPark Ruhrgebiet

3/B

© GeoPark Ruhrgebiet

I/C

© GeoPark Ruhrgebiet

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An der Infotafel ist die Sutan-Überschiebung gut zu erkennen. Was trifft zu?

  • ……Die Sutan-Überschiebung fällt von links oben nach rechts unten ein. Die Gesteinsschichten fallen hier flacher, jedoch in dieselbe Richtung ein. (4/U)
  • ……Die Sutan-Überschiebung fällt von rechts oben nach links unten ein. Die Gesteinsschichten fallen hier in die entgegengesetzte Richtung ein. (2/H)
  • ……Die Sutan-Überschiebung fällt fast senkrecht ein. Die Gesteinsschichten liegen hier waagerecht. (7/R)

 

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Was trifft NICHT auf den Sutan zu?

  • ……Die Überschiebung war ein Ärgernis für den Bergbau, weil das Gestein dort sehr brüchig ist und die Kohleflöze sich nicht verfolgen ließen. (3/I)
  • ……Die Bergleute wollten der Störung gerne den Namen des Teufels geben, haben sich aber nicht getraut und sie deshalb Sutan anstatt Satan genannt. (9/O)
  • ……Der Sutan war für den Bergbau durchaus von Vorteil, weil er bewirkt, dass hier die mächtigen Flöze Dickebank und Sonnenschein doppelt nebeneinander liegen. (6/E)

20

Am Ende des Weges erinnert das Fördergerüst über dem 1897- 1899 abgeteuften Schacht I an die Zeche Carl Funke.

Um welche der abgebildeten Stahlfördergerüstarten handelt es sich?

© GeoPark Ruhrgebiet

Fördergerüste

Um die Kohle aus geringen Tiefen an die Erdoberfläche zu befördern, reichte früher eine Haspel, eine Walze mit einer Kurbel, auf die ein Seil gewickelt wurde. Höhere Fördergerüste aus Holz benötigte man erst für den Tiefbau, ab dem 19. Jahrhundert. Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Holzgerüste bereits über 20 m hoch. Das verursachte statische Probleme und es wurde schwierig, geeignete Baustämme zu beschaffen. Ab 1850 übernahmen daher massive, gemauerte Malakowtürme die Aufgabe, die Seilscheiben zu halten und die Zugkräfte aufzufangen. Ab den 1870er Jahren setzten sich schließlich stählerne Fördergerüste durch.

Fördergerüste im Ruhrbergbau

Blick auf die Zeche Carl Funke. © D. Wesche

Zeche Carl Funke

Die Zeche Carl Funke entwickelte sich aus der 1773 gegründeten Stollenzeche Hundsnocken. Bis zu einer Tiefe von 593 m wurde hier Kohle abgebaut (im nördlichen Ruhrgebiet gibt es Schächte, die über 1500 m tief sind). In den 1960er Jahren erfolgte die Zusammenlegung mit der Bochumer Zeche Dahlhauser Tiefbau und der Zeche Pörtingsiepen am gegenüberliegenden Ufer des Baldeneysees, mit denen das Bergwerk unterirdisch verbunden war. Nach der Stilllegung im Jahr 1973 blieb das Fördergerüst von 1921 über dem Schacht I erhalten. Den Berg hinauf erstreckt sich die ehemalige Bergehalde der Zeche. Hier liegt, im Wald versteckt, das verfallene Maschinenhaus von 1880. Das Pförtnerhaus von 1920 dient heute als Gemeinschaftshaus der benachbarten Schrebergartenanlage. Sehenswert ist auch die 1901 errichtete Bergarbeitersiedlung Carl Funke in Heisingen (S), die in 20 Wohnhäusern Platz für 92 Familien bot.

Zwischen der Zeche Carl Funke und der Geologischen Wand Kampmannbrücke

© GeoPark Ruhrgebiet

Wanderer bleiben hinter dem Fördergerüst dicht am Ufer und Radfahrer folgen dem Radweg, der zunächst weiter entlang der Straße „Lanfermannfähre“ führt. Etwa 200 m hinter dem Yachtclub erreichen Wanderer das Natur- und Vogelschutzgebiet Heisinger Bogen. Eine Infotafel zu Beginn des Weges zeigt, welche Vogelarten hier entdeckt werden können. Den schönsten Blick auf Graureiher, Kormorane, Nilgänse und Verwandte hat man am Aussichtspunkt (K). Auen, wie die am Heisinger Bogen, verfügen über einen lehmigen Untergrund, der sich in jüngster geologischer Zeit, also nach der Eiszeit, gebildet hat. In dieser Aue finden wir einen breiten Niedrigwasserbereich mit einer Schwimmblattzone und Reste von einem Erlenbruchwald.

Kormorane und Schwäne am Aussichtspunkt im Heisinger Bogen. © GeoPark Ruhrgebiet

Im weiteren Verlauf des Weges liegt eine Fischzuchtanlage für Quappen, zu denen auch das Fischlift-Maskottchen „Horst“ gehört. Die Tiere waren in der Ruhr aufgrund der hohen Verschmutzung ausgestorben, werden jedoch nun wieder angesiedelt. Der Radweg führt nicht durch das Vogelschutzgebiet. Wer sich die Attraktion nicht entgehen lassen möchte, kann entweder an der Straße „Obere Aue“ auf den Fußweg wechseln und schieben, oder bis zur ehemaligen Eisenbahnbrücke der Ruhrtalbahn (L) fahren und von hier aus auf dem Fußweg zurück bis zum Aussichtspunkt (K) laufen.

Am Ende des Heisinger Bogens überspannt eine ehemalige Eisenbahnbrücke (L) den See zum gegenüberliegenden Stadtteil Kupferdreh. Die Brücke war ein Teil der Ruhrtalbahn, die seit 1872 entlang der Ruhr verkehrte und von großer Bedeutung für den Steinkohletransport war, der bis dahin überwiegend über Schiffe erfolgte. Der westliche Teil der Ruhrtalbahn zwischen Essen-Werden und Düsseldorf wird heute noch als S6 befahren. Die Strecke zwischen Werden und Kupferdreh wurde stillgelegt und seit 1978 rollt kein Zug mehr über die Brücke. Sie wurde umgebaut und 1984 als Fußgängerbrücke neu eröffnet.

Ehemalige Eisenbahnbrücke der Ruhrtalbahn. © GeoPark Ruhrgebiet

Radfahrer halten sich an der Brücke links und fahren auf dem „Stauseebogen“ weiter. Fußgänger folgen dem Weg unter der Brücke hindurch. Dahinter liegt auf der linken Seite des Fußwegs das Gelände des Fischereivereins mit dem „Lehrpfad für Wasserwirtschaft und Fischerei an der Ruhr“. Hinter dem Kanuclub biegen Wanderer links ab und gehen bis zum „Stauseebogen“. Vor hier zweigt ein Fußweg ab, der für Wanderer und Radfahrer (schieben) zur Geologischen Wand Kampmannbrücke führt.

GeoTour Baldeneysee

Themenweg und Rallye rund um den Baldeneysee zum Wandern und Radfahren mit einer Länge von 21 Kilometern und 35 Stationen. Der Weg wird vom GeoPark Ruhrgebiet betreut.

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Logo und Leute vor Felswand mit Logo

GeoRoute Ruhr

Streckenwanderung entlang des Ruhrtals über insgesamt 180 Kilometer Länge mit 148 geologischen und touristischen Geostopps. Die Route wird vom GeoPark Ruhrgebiet betreut.

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