LWL-Museum Henrichshütte mit Flözaufschluss
Die Henrichshütte wurde 1854 gegründet und war bis 1987 in Betrieb. Der Standort wurde gewählt, weil es hier in den kohleführenden Gesteinsschichten auch größere Vorkommen von Eisenerz gab, die jedoch berteits 1870 nicht mehr ausreichten, um den Bedarf der Hütte zu decken. Später erwies sich die Tatsache, dass dem Stahwerk nur begrenzt Raum zur Verfügung stand und mangels eines schiffbaren Gewässers alle Rohstoffe mit der Eisenbahn transportiert werden mussten, als Nachteil. Die Henrichshütte war auf die Produktion von hochqualitativen Einzelstücken spezialisiert. Hier wurde z.B. die Kuppel der internationalen Raumstation ISS gefertigt. Ein Teil des ehemaligen Geländes beherbergt heute das LWL-Industriemuseum Henrichshütte mit dem ältesten Hochofen im Revier.
An der Geländeböschung am Südrand des Museumsgeländes ist das Steinkohlenflöz "Mentor" aufgeschlossen. Aufgrund seiner geringen Mächtigkeit wurde es vom Abbau verschont. Die Gesteinsschichten liegen auf der Südflanke des Stockumer Sattels, einer großen Gebirgsfalte. Daher stehen die Gesteinsschichten schräg und das Flöz taucht nach Südosten in den Hang hinein ab.Ein ausgestellter Sandsteinblock enthält zahlreiche Abdrücke karbonzeitlicher Pflanzen, aus denen sich die Steinkohle bildete. Die Pflanzen wurden von damaligen Flüssen als Treibholz angeschwemmt und im Sand eingebettet.
Flöz Mentor begegnet man übrigens auch in den ehemaligen Steinbrüchen Klosterbusch (Bochum), Dünkelberg und Am Kleff (Witten).
Weitere Informationen
Der Aufschluss kann nur im Rahmen eines Museumsbesuchs besichtigt werden
Infos
Adresse: Werksstraße 31-33, 45527 Hattingen
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 373990 HW: 5696705
ÖPNV: Haltestelle Henrichshütte Hattingen
Führungen / Pädagogische Angebote
Das LWL-Industriemuseum Henrichshütte bietet Führungen und Workshops u.a. zu den Themen Eisen und Stahl sowie der Industrienatur auf dem Hüttengelände für alle Altersgruppen an.