GeoRoute Ruhr

Geostopp 57-60 (Hauptroute)

Witten-Herbede/-Heven

57 Haus Herbede

Haus Herbede gilt als eine der ältesten Burganlagen des Ruhrtals. Aus dem 11. Jahrhundert stammen erste urkundliche Erwähnungen. Ursprünglich hatte die Burg eine völlig andere Gestalt als heute. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts wurden Holzbauten durch Steinbau ersetzt. Die größte bauliche Veränderung erfolgte im 16. Jahrhundert, nachdem ein großer Brand die Gemäuer schwer beschädigte. Juwel der jetzigen Vierflügel-Anlage ist das aufwändig gestaltete Säulen- und Figurenrelief aus der Renaissancezeit im Innenhof. Den Burgbesucher erwartet heute ein angenehmes Ambiente in Ritterromantik mit Geschäften von Kunsthandwerkern in der Vorburg und Gastronomie im mittelalterlichen Gewölbekeller. 

Haus Herbede

Park, Gaststätte
Park bei Haus Herbede. © GeoPark Ruhrgebiet

58 Steinbruch am Kleff

Direkt am Ortseingang von Witten-Heven erschließt der Steinbruch „Am Kleff“ den Finefrau-Sandstein im oberen Teil der Bruchwand. Darunter folgt Flöz Mentor und anschließend Tonsteinschichten. Der etwa 20 m tiefe Schrägschacht Nestor führte zum nächst tieferen Flöz Geitling 1, das hier im 18. Jahrhundert abgebaut wurde. Der Finefrau-Sandstein wurde durch einen großen Fluss abgelagert, der sich zunächst tief in sein Unterlager einschnitt: Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass das Flöz Mentor, das im mittleren Teil des Steinbruchs am mächtigsten ist, zu den Rändern hin immer dünner wird. Dieses „Auskeilen“ des Flözes entstand, weil die Schichten durch den sich eintiefenden Flusslauf des Sandsteins zunächst abgetragen wurden. Erst in einem späteren Stadium füllte sich die Flussrinne allmählich mit Sand und Kies auf, aus dem dann der Finefrau-Sandstein entstand.

Steinkohleflöz in rötlicher Felswand

Steinbruch am Kleff

Im Steinbruch „Am Kleff“ ist das Flöz Mentor über Tonstein und unter Finefrau-Sandstein zu sehen.

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59 Steinbruch Lütgehetmann

Direkt an der Ruhrtalstraße liegt der Steinbruch Lütgehetmann, in dem der Betreiber im Kleinbetrieb und weitgehend in Handarbeit eine Sandsteinlage in der Girondelle-Flözgruppe (Wittener Schichten) nutzt, um daraus Bruchsteine z.B. für den Gartenbau zu fertigen.

60 Aufschluss Herbeder Straße

An der Böschung der Herbeder Straße in Witten sind auf einer Länge von etwa 2 km die sandsteinreichen Schichten der Oberen Witten-Formation zu sehen. Der sogenannte Schöttelchen-Sandstein ist an der Straßenkreuzung mit der Straße „Ruhrdeich“ (B 226 Richtung Wetter) aufgeschlossen. Die Schichten liegen nicht flach, sondern sind zur Nachtigaller Mulde gefaltet. Der Kern dieser Falte wird in der Böschung zwei Mal angeschnitten.

dunkle und rundliche Strukturen im Sandstein
Liesegangsche Ringe am Aufschluss Herbeder Straße. © GeoPark Ruhrgebiet