Drei Bergbauwanderwege im Bochumer Süden

Auf den Spuren historischer Zechen

GeoRoute Ruhr

Drei Bergbaurundwege durchziehen den Bochumer Süden. Der längste von Ihnen, der Bergbauwanderweg Lottental-Stausee-Stiepel-Rauendahl verläuft über weite Strecken entlang des Kemnader Stausees und der Ruhr, erschließt unter anderem einen der ältesten erhaltenen Malakowtürme in Deutschland und führt am Fundort der Bochumer Fährte vorbei. Im Westen gelangt am auf dem Bergbauhistorische Lehrpfad Dahlhausen unter anderem zum Park auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Dahlhauser Tiefbau, wo das senkrecht Kohleflöz Wasserfall freigelegt wurde. Der Bergbauwanderweg Baak-Sundern führt zu zahlreichen Pingen und Stollenmundlöchern und teilweise entlang der ehemaligen Rauendahler Pferdebahn, der ältesten "Eisenbahn" Deutschland. 

Bergmannstisch Bochum-Süd e.V. (Bergbauhistorischer Lehrpfad Dahlhausen)

Stadt Bochum (Stationsbeschreibungen aller Bergbauwanderwege)

Stein Stolleneinfassung mit Aufschrift
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Video der Stadt Bochum über den Begbauhistorischen Lehrpfad Bochum-Dahlhausen

Grubenwagen vor Stolleneingang
Stolleneingang Friedlicher Nachbar / Glückssonne © Engelbert Wührl

Auf den Bergbauwegen sind Relikte aus unterschiedlichen Zeiten des Bergbaus zu finden, der sich vom oberflächennahem Abbau in Pingen, über den Stollenbergabbau zum Tiefbau entwickelt hat. Auf der Zeche Gibraltar, deren Gebäude am Kemnader Stausee erhalten geblieben sind wurde darüber hinaus zeitweise auch Eisenerz aus den steinkohleführenden Schichten abgebaut. An den Wegen liegen kleinere geologische Aufschlüsse des Steinkohlengebirges in denen Faltenstrukturen und stellenweise auch Fossilien zu erkennen sind, der größte, der Steinbruch Klosterbusch ist jedoch nur im Rahmen von Führungen zugänglich. In einem kleinen Sandsteinbruch an der Ruhr wurde von Spaziergängern 2012 die über 300 Mio. Jahre alte Spur eines hauschweingroßen Ursauriers gefunden (Bochumer Fährte im Steinbruch Stiepel). Sie wurde geborgen und liegt im Deutschen Bergbau-Museum Bochum. An der Fundstelle befindet sich eine Infotafel.

Infos

Bergbauwanderweg Lottental-Stausee-Stiepel-Raupendahl: 25 km, 282 m, 33 Stationen
Start: Eichenweg 33, 44799 Bochum
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 377220 HW:5700816
ÖPNV: Bushaltestelle Glücksburger Straße (350 m)

Bergbauwanderweg Baak-Sundern: 23,8 km, 87 m, 12 Stationen
Start: Auf der Krücke / Papenloh, 44797 Bochum
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 374358 HW:5699170
ÖPNV: Bushaltestelle Breukerholz (50 m)

Bergbauhistorischer Lehrpfad Bochum-Dahlhausen: 14 km, 282 m, 39 Stationen 
Start: Dr.-C.-Otto-Straße 134, 44879 Bochum
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 370943 HW:5698982
ÖPNV: Bahnhof Dahlhausen (50 m)

Topografische Karte
Übersichtskarte © GeoPark Ruhrgebiet / Geobasis NRW

 

 

Führungen / Pädagogische Angebote

Auf dem Freizeitgelände Chursbusch, das Teil des Bergbaulehrpfades ist, bieten der Bergmannstisch Bochum-Süd e.V. und der GeoPark Ruhrgebiet  Führungen zur Entstehung, bergmännischer Förderung und Verwertung der Steinkohle an. Sie richten sich an Schulklassen, Jugendgruppen, Familien und Seniorengruppen.

In dem Exkursionsführer findet sich auch ein Angebot für eine Führung im Steinbruch Klosterbusch

Exkursionsführer der Stadt Bochum

 

Downloads

GPX-Downloads

Eckiger Turm aus Naturstein gemauert
Der Förderturm der Brockhauser Tiefbau ist einer der ältesten erhaltenen Malakofftürme in Deutschland. © GeoPark Ruhrgebiet
Kuhle im Waldboden
Pinge am Baaker Berg. © Till Kasielke

Links und Literatur

Bergbauwanderweg Lottental-Stausee-Stiepel-Raupendahl

Den Bergbauwanderweg Lottental - Stausee -Stiepel - Raupendahl kreuzt ein weiterer Bergbauwanderweg, deran folgenden Stellen dokumentiert ist:

Bergbaurundweg Ruhr-Uni
von Ernst Beier
Ponte Press, Bochum (2003)
ISBN 978-3920328461

Der frühe Bergbau an der Ruhr - Bergbauwanderweg Ruhr-Universität Bochum

Route Industriekultur, Themenroute 29: Bochum: Industriekultur im Herzen des Reviers

Bergbauhistorischer Lehrpfad Bochum-Dahlhausen

© Bergmannstisch Bochum-Süd e.V.

Vom Kohlegraben zum Tiefbau
Wanderungen durch die Bergbaugeschichte und die Geologie im Bochumer Südwesten
von Walter. E. Gantenberg und Engelbert Wührl
Bergmannstisch Bochum Süd 2. Auflage (2016)
ISBN 3-89861-553-7
12,90 €

Untergrund Geologie Vordergrund Standorte

20 Jahre GeoPark - 20 Ausflugsziele

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Felswand mit Falte und Flöz

Klosterbusch

Im größten Steinbruch in Bochum, auf dem Gelände der Ruhr-Universität, sind unter anderem Meeres- und Pflanzenfossilen und eine große Falte im Steinkohlengebirge zu sehen.

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Versteinerter Fußabdruck

Steinbruch Stiepel (Bochumer Ursaurier)

In dem ehemaligen Steinbruch mit karbonzeitlichem Sandstein wurde die Fährte des Bochumer Ursauriers „Fährtinand“ gefunden.

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Stolleneingang auf Wiese mit Infotafel

Gibraltar

Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Gibraltar stehen heute Bootshäuser und ein Restaurant. Hier ist ein Flözaufschluss und Eingang des Gibraltar-Erbstollens zu sehen. In einiger Entfernung befindet sich ein alter Sandsteinbruch mit einem weiteren Flözaufschluss.

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Steinkohleflöz mit Infotafel

Flöz Wasserfall

Auf dem Freizeitgelände am Chursbusch, dem ehemaligen Zechengelände der Vereinigten Dahlhauser Tiefbau, ist das mächtige, senkrecht stehende Flöz Wasserfall zu sehen.

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Aufschluss mit Infotafeln und Gruppe von Menschen

Profil Lewacker Straße

Entlang der Lewacker Straße ist das Steinkohlengebirge aufgeschlossen und lässt Faltenstrukturen und Pflanzenfossilien erkennen.

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Nach oben gebogene Falte im Gestein

Aufschluss "Im Stapel"

An der Straße ist eine Gesteinsfalte im Steinkohlegebirge, der "Weitmarer Sattel" aufgeschlossen.

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