Sutan-Aufschluss
GeoRoute Ruhr
Der als Naturdenkmal eingetragene Aufschluss liegt am Holzplatz der ehemaligen Zeche Carl Funke in unmittelbarer Nähe des Baldeneysees. Es ist die einzige Stelle, an der die größte Störung im Steinkohlengebirge, die rund 120 km lange Sutan-Überschiebung, an der Erdoberfläche zu sehen ist. Das Fördergerüst über Schacht 1 der Zeche Carl Funke blieb auch nach der Stillegung im Jahr 1973 erhalten und überragt heute den Baldeneysee. Vor Ort befindet sich eine Infotafel.
Weitere Informationen
Der Aufschluss ist die Station 22 der
und Teil der
Earthcaches
Infos
Adresse: Lanfermannfähre 12, 45259 Essen
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 364170 HW: 5696675
ÖPNV: Bushaltestelle Heisingen Baldeneysee oder Schiffsanleger (1 km)
Links und Literatur
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Störung im Steinkohlengebirge
Störung im Steinkohlengebirge
Die hier anstehenden kohleführenden Schichten der Witten-Formation (Oberkarbon) wurden ursprünglich waagerecht abgelagert. Im weiteren Verlauf des Oberkarbons, vor rund 300 Mio. Jahren, senkten sie sich ab, gerieten unter Druck und wurden gefaltet. Entlang einer Schwachstelle riss das Faltengebirge auf und ältere Schichten wurden hier 1300 m weit über jüngere hinweg verfrachtet. Anschließend wurde die Überschiebung in die weitere Faltung miteinbezogen und dadurch selbst verformt. Auf der rechten Seite der Störung liegt der Mausegatt-Sandstein, benannt nach dem gleichnamigen darüber liegenden Kohleflöz. Links liegen deutlich jüngere Ton- und Siltsteine über Flöz Girondelle. Der Versatz beträgt hier 200-300 Meter. Dazwischen ist eine etwa 30 cm breite Ruschelzone zu erkennen, in der die Gesteine zusammengestaucht wurden.
Eine teuflische Sache
Eine teuflische Sache
Die Überschiebung erschwerte den Bergbau, weil die Kohleflöze im Störungsbereich besonders steil lagern und das Gestein dort sehr brüchig ist. Dass die Kohleflöze an der Überschiebung enden und man es auf beiden Seiten mit völlig anderen Gesteinen zu tun hatte, war ein weiteres Ärgernis für den Bergmann. Ihm lag das Schimpfwort „Satan“ auf der Zunge. Um den Teufel jedoch nicht heraufzubeschwören, wurde es in „Sutan“ verwandelt.