Steinbruch Deilbachtal

GeoRoute Ruhr

An den Wänden des ehemaligen Sandsteinbruchs, in dem Finefrau-Sandstein aus dem Oberkarbon gewonnen wurde, sind zahlreiche Fossilien erkennbar. Es handelt sich um ehemalige Drifthölzer im Finefrau-Strom. Der Aufschluss  ist Bestandteil der Kulturlandschaft Deilbachtal, die vom Ruhr Museum betreut wird. Vor Ort befindet sich eine Infotafel.

Ruhr Museum

Versteinerter Baumstumpf in Felsen.
Fossiler Baumstamm im Steinbruch Deilbachtal. © GeoPark Ruhrgebiet

Weitere Informationen

Der Aufschluss ist die Station 28 der

GeoRoute Ruhr

und Station 3 der

Kulturlandschaft Deilbachtal

Earthcaches

Geostopp Steinbruch Deilbachtal

In der Nähe

Deilbachsteig

Standort

Adresse: Nierenhofer Straße 1, Essen
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 367680 HW: 5694215
ÖPNV: Bushaltestelle Eisenhammer (100 m), Bahnhof Kupferdreh (1 km)

Führungen / Pädagogische Angebote

Führungen durch die Kulturlandschaft Deilbachtal für Erwachsene und Schüler der Sekundarstufe I bietet das Ruhr Museum an.

Besucherdienst

Downloads

GeoPark Ruhrgebiet

Links und Literatur

Das Ruhr Museum hat im Rahmen seiner "Kleinen Schriftenreihe" einen Wanderführer durch die Kulturlandschaft Deilbachtal herausgegeben.

Infos zum Wanderführer

Infotafel von Steinbruch mit Holzabsperrung
Steinbruch Deilbachtal mit Infotafel. © GeoPark Ruhrgebiet

Zu diesem Geotop

Geologische Entwicklung

Als die Gesteinsschichten dieses Steinbruchs (Witten-Formation) vor ca. 320 Mio. Jahren im Oberkarbon abgelagert wurden, befand sich ein flaches Sedimentationsbecken am nördlichen Rand eines riesigen (variscischen) Gebirges, das von Spanien bis in die Karpaten reichte. In dem tropischen Klima wuchsen ausgedehnte Sumpfwälder, die zur Bildung von Torf führten, aus dem sich später Steinkohle entwickelte.

Klimaschwankungen führten gelegentlich zu verstärkter Erosion im Hinterland und es kam zu großflächigen Überschüttungen mit Sand, der zu Sandstein verfestigt wurde. Solche Sandsteine waren in jüngster Vergangenheit bis heute als Bausteine sehr beliebt, besonders wenn dickbankige Lagen die Gewinnung großer Quader ermöglichte.

Solche Bänke finden sich auch in einer in weiten Teilen des Ruhrgebietes verbreiteten Schichtenfolge, die nach dem darüber liegenden Flöz als „Finefrau-Sandstein“ bezeichnet wird. An der Stirnseite oben im Steinbruch ist eine solche Bank erkennbar, die hier im Deilbachtal in mehreren kleinen Steinbrüchen abgebaut wurde.

Fossile Drifthölzer

An der langen Steinbruchwand blickt man auf die Unterseite einer steil nach Norden einfallenden Schichtfläche (linke Seite), da die ehemals flach abgelagerten Sedimente in einer nachfolgenden Verformungsphase gefaltet und aufgerichtet wurden. Als Besonderheit sind auf dieser Schichtgrenze einige mitgerissene und verschwemmte Baumstämme und Äste (Drifthölzer) sichtbar, die meistens nur als Abdruck von Stämmen oder Stubben vorliegen. Stellenweise sind schwarze Beläge als kohlige Reste der organischen Substanz erhalten. Die baumgroßen Pflanzen gehörten vorwiegend Gattungen an, die wir nur noch in kleinen Formen als Farne oder Schachtelhalme kennen.

Zeichung mit Fossilien und ihrer Lage im Steinbruch
Fossilien im Steinbruch Deilbachtal. © GeoPark Ruhrgebiet
Zeichung mit Schuppenbaum, Siegelbaum und Schachtelhalm
Bäume der Karbonzeit. © GeoPark Ruhrgebiet

Bilder

längliche Abdrücke mit Längsstreifen in Felswand.
Treibholzabdrücke. © GeoPark Ruhrgebiet
rundlicher und länglicher gestreifter, dunkler Abdruck in Felswand
Treibholzabdrücke. © GeoPark Ruhrgebiet
Calamites-Fossil. © GeoPark Ruhrgebiet
Vollformen von Baumstümpfen in Felswand
Steinkerne von Baumstämmen aus dem Oberkarbon. © GeoPark Ruhrgebiet
ringförmige Strukturen in rötlich gefärbtem Sandstein
Liesegangsche Ringe im Sandstein. © GeoPark Ruhrgebiet
Schild mit Aufschrift "Geostopp Steinbruch Deilbachtal" und GeoPark-Logeo
Der Steinbruch Deilbachtal ist Geostopp 28 der GeoRoute Ruhr. © Foto: R. Hewig

Kulturlandschaft Deilbachtal

Der Steinbruch ist Teil der Kulturlandschaft Deilbachtal, die mit mehreren denkmalgeschützten Industriegebäuden den Übergang von der bäuerlichen zur Industriegesellschaft zeigt. Im Kutschenhaus des Kupferhammers (Geostopp 27) präsentiert das Ruhr Museum eine kleine Dauerausstellung zur Entwicklungsgeschichte des Deilbachtals. Hinter dem Steinbruch befinden sich der Deilbachhammer (Geostopp 29) und die Huntebrücke (Geostopp 30).

Mehrere Natursteingebäude mit Kamin
Kupferhammer in der Kulturlandschaft Deilbachtal. © GeoPark Ruhrgebiet
Huntebrücke © GeoPark Ruhrgebiet
Logo und Leute vor Felswand mit Logo

GeoRoute Ruhr

Streckenwanderung entlang des Ruhrtals über insgesamt 180 Kilometer Länge mit 148 geologischen und touristischen Geostopps.

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Mehrere Natursteingebäude mit Kamin

Kulturlandschaft Deilbachtal

Wanderweg durch die Museumslandschaft im Deilbachtal (5,5 km, 12 Stationen, Wanderführer Ruhr Museum, Infotafeln)

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GeoTour Baldeneysee

Geologischer Themenweg mit Rallye (mit Mineralienmuseum Kupferdreh)

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