Steinbruch und Kulturlandschaft Deilbachtal
GeoRoute Ruhr
An den Wänden des ehemaligen Sandsteinbruchs, in dem Finefrau-Sandstein aus dem Oberkarbon gewonnen wurde, sind zahlreiche Fossilien erkennbar. Es handelt sich um ehemalige Drifthölzer im Finefrau-Strom. Der Aufschluss ist Bestandteil der Kulturlandschaft Deilbachtal, die vom Ruhr Museum betreut wird und durch die ein Wanderweg führt. Vor Ort befindet sich eine Infotafel.
Weitere Informationen
Der Aufschluss ist die Station 28 der
und Station 3 der
Earthcaches
In der Nähe
Infos
Steinbruch Deilbachtal
Adresse: Nierenhofer Straße 1, 45257 Essen
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 367680 HW: 5694215
ÖPNV: Bushaltestelle Eisenhammer (100 m), Bahnhof Kupferdreh (1 km)
Wanderweg durch die Kulturlandschaft Deilbachtal: 5,5 km, 12 Stationen
Start: Nierenhofer Straße 8-10, 45257 Essen
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 367138 HW: 5693941
ÖPNV: Bushaltestelle Möllneyer Ufer (100 m)
Führungen / Pädagogische Angebote
Führungen durch die Kulturlandschaft Deilbachtal bietet das Ruhr Museum an (Kalender).
Downloads
Infotafel (PDF) (329 KB)
Links und Literatur
Das Ruhr Museum hat im Rahmen seiner "Kleinen Schriftenreihe" im Klartext-Verlag einen Wanderführer durch die Kulturlandschaft Deilbachtal herausgegeben.
Zu diesem Geotop
Geologische Entwicklung
Geologische Entwicklung
Als die Gesteinsschichten dieses Steinbruchs (Witten-Formation) vor ca. 320 Mio. Jahren im Oberkarbon abgelagert wurden, befand sich ein flaches Sedimentationsbecken am nördlichen Rand eines riesigen (variscischen) Gebirges, das von Spanien bis in die Karpaten reichte. In dem tropischen Klima wuchsen ausgedehnte Sumpfwälder, die zur Bildung von Torf führten, aus dem sich später Steinkohle entwickelte.
Klimaschwankungen führten gelegentlich zu verstärkter Erosion im Hinterland und es kam zu großflächigen Überschüttungen mit Sand, der zu Sandstein verfestigt wurde. Solche Sandsteine waren in jüngster Vergangenheit bis heute als Bausteine sehr beliebt, besonders wenn dickbankige Lagen die Gewinnung großer Quader ermöglichte.
Solche Bänke finden sich auch in einer in weiten Teilen des Ruhrgebietes verbreiteten Schichtenfolge, die nach dem darüber liegenden Flöz als „Finefrau-Sandstein“ bezeichnet wird. An der Stirnseite oben im Steinbruch ist eine solche Bank erkennbar, die hier im Deilbachtal in mehreren kleinen Steinbrüchen abgebaut wurde.
Fossile Drifthölzer
Fossile Drifthölzer
An der langen Steinbruchwand blickt man auf die Unterseite einer steil nach Norden einfallenden Schichtfläche (linke Seite), da die ehemals flach abgelagerten Sedimente in einer nachfolgenden Verformungsphase gefaltet und aufgerichtet wurden. Als Besonderheit sind auf dieser Schichtgrenze einige mitgerissene und verschwemmte Baumstämme und Äste (Drifthölzer) sichtbar, die meistens nur als Abdruck von Stämmen oder Stubben vorliegen. Stellenweise sind schwarze Beläge als kohlige Reste der organischen Substanz erhalten. Die baumgroßen Pflanzen gehörten vorwiegend Gattungen an, die wir nur noch in kleinen Formen als Farne oder Schachtelhalme kennen.
Bilder
Bilder
Kulturlandschaft Deilbachtal
Kulturlandschaft Deilbachtal
Der Steinbruch ist Teil der Kulturlandschaft Deilbachtal, die mit mehreren denkmalgeschützten Industriegebäuden den Übergang von der bäuerlichen zur Industriegesellschaft zeigt. Im Kutschenhaus des Kupferhammers (Geostopp 27) präsentiert das Ruhr Museum eine kleine Dauerausstellung zur Entwicklungsgeschichte des Deilbachtals. Hinter dem Steinbruch befinden sich der Deilbachhammer (Geostopp 29) und die Huntebrücke (Geostopp 30).