Mergelgrube Waltrop

In dieser Grube wurde schon vor über 170 Jahren Mergel zur Herstellung von Ziegeln abgebaut. Zuletzt wurde der Mergel hier noch sporadisch zur Herstellung von Industriekeramik gewonnen. Es handelt sich um einen der letzten Aufschlüsse des kreidezeitlichen Emschermergels im Ruhrgebiet.

Der Emschermergel wurde während der Oberkreide (Coniac bis Santon, ca. 88-85 Mio. Jahre vor heute) am Grund eines tropischen Meeres abgelagert, das von Norden her bis ins heutige Ruhrgebiet reichte. Als Mergel bezeichnet man ein Gestein, das zu etwa gleichen Teilen aus Kalk und Ton besteht. Der Emschermergel ist teilweise feinsandig. Mergel ist generell weich und lässt sich mit dem Fingernagel ritzen. Daher verwittert er auch sehr schnell, sodass die Aufschlüsse schnell verfallen. Der Emschermergel erreicht im Ruhrgebiet maximale Mächtigkeiten von etwa 500 m. In der Grube Waltrop wurde eine Wechsellagerung aus dunkleren (tonreicheren) Lagen und helleren (kalkreicheren) Lagen beobachtet, wie sie auch von anderen Orten beschrieben wurde. Im Bereich der Waltroper Tongrube wird der Mergel von einer geringmächtigen Decke aus Geschiebelehm (Grundmoräne) überlagert, die das Inlandeis der vorletzten Eiszeit (Saale-Glazial) hinterlassen hat.

Abgrabung Waltrop (Emschermergel) © Google, GeoBasis-DE/BKG 2009

Weitere Informationen

In der Nähe:

Zeche Waltrop und Halde Brockenscheidt

Standort

Adresse: Zur Pannhütt, Waltrop
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 391577 HW: 5720237
ÖPNV: Waltrop Sydowstraße (Buslinie 284), 700 m zu Fuß

Abgrabung Waltrop (Emschermergel) © GeoPark Ruhrgebiet
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