Aufschlüsse Phönixberg

GeoRoute Ruhr

Am Phönixberg erlauben zwei Aufschlüsse Einblicke in die gefalteten Gesteinsschichten des Steinkohlengebirges aus verschiedenen Perspektiven. Hier, an der Phönixhütte, sieht man die nahezu senkrecht stehenden Schichten im Anschnitt. Biegt man hinter dem Parkplatz nach links in die Prinz-Friedrich-Straße ein, so blickt man auf die Schichtflächen einer etwas jüngeren Gesteinsfolge. Vor Ort befindet sich eine Infotafel.

Aufschluss am Parkplatz. © GeoPark Ruhrgebiet

Weitere Informationen

Die Aufschlüsse sind die Station 25 der

GeoRoute Ruhr

und Teil der

GeoTour Baldeneysee

In der Nähe

Naherholungsgebiet Baldeneysee

Mineralien-Museum Kupferdreh

Karte

Standort Phönixhütte

Adresse: Phönixhütte 3, Essen
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW:  366407 HW: 5694782
ÖPNV: Bahnhof Kupferdreh (400 m)

Standort Prinz-Friedrich-Straße

Adresse: Prinz Friedrich-Straße 14, Essen
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 366375 HW: 5694871
ÖPNV: Bahnhof Kupferdreh (400 m)

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GeoPark Ruhrgebiet
Treibholz in der Schichtfläche. © GeoPark Ruhrgebiet

Zu diesem Geotop

Einleitung

Das quasi dreidimensional erfasste Gesteinspaket liegt zwischen zwei tektonischen Strukturen: dem „Eulenbaumer Sattel“ im Süden und der „Nördlichen Mulde von Friedlicher Nachbar“ im Norden. Es ist 316 Mio. Jahre alt und gehört zur Witten-Formation (Oberkarbon).

Geologisches Profil. © GeoPark Ruhrgebiet
Aufschlüsse am Phönixberg (Prinzipskizze). © GeoPark Ruhrgebiet

Aufschluss an der Phönixhütte

Der kleine Aufschluss zeigt einen typischen Ausschnitt aus der Wechselfolge von Sandsteinen, Tonsteinen und Kohleflözen, die für das Steinkohlengebirge charakteristisch ist und als Zyclothem bezeichnet wird. Sie wurde über einen Zeitraum von ca.10.000 Jahren abgelagert. Die Folge beginnt auf der linken Seite mit mächtigen Sandsteinbänken, verfestigtem Sand, der einst von Flüssen in ein Delta geschüttet wurde. Zwischenzeitlich lagerte sich in ruhigeren Gewässern, wie z.B. in einer Lagune, feinkörnigeres Sediment ab. Davon zeugt ein schmales Tonsteinband. Auf der rechte Seite liegen ein tonig-blättriger Wurzelboden und ein etwa 50 cm breites Flöz aus der Girondelle-Gruppe.

Sie dokumentieren, dass das Gebiet verlandete und von üppigen Steinkohlewäldern bedeckt wurde. An der Grenze zwischen Wurzelboden und Flöz sind vereinzelt fossile Wurzelabdrücke zu finden. Im oberen Bereich geht das Flöz in Brandschiefer über, ein Gemisch aus Kohle und Tonstein, und ein Zeichen dafür, dass das Meer erneut vorgedrungen ist. Nach etwa 30 Zentimetern beginnt mit einer Sandsteinbank eine weitere Schichtfolge. Das Steinkohlengebirge des Ruhrgebiets ist aus mehreren hundert solcher Zyclotheme aufgebaut.

Schichtgrenzen im Aufschluss Phönixhütte. © GeoPark Ruhrgebiet

Aufschluss an der Prinz-Friedrich-Straße

An der Prinz-Friedrich-Straße erhebt sich eine mächtige Felswand, an der man auf zwei Schichtflächen blickt. Hinter der Kurve steht zunächst Sandstein an (teilweise von Spritzbeton verdeckt). Darin sind stellenweise Fossilien von Treibhölzern zu erkennen, die der karbonzeitliche Fluss einst mit sich führte.

Im weiteren Verlauf der Straße ist die unmittelbar darüber liegende Tonstein-Schicht aufgeschlossen. Sie wurde im Meer abgelagert. Der Schutt am Fuß der Felswand enthält daher vereinzelt schwache Muschelabdrücke. Die Tonsteine sind sehr dünnbankig und zerfallen plattig. Diese Strukturen sind auf die enormen Kräfte zurückzuführen, die bei der Faltung des Gebirges auf das Gestein eingewirkt haben.

Sand- und Tonstein an der Prinz-Friedrich-Straße. © GeoPark Ruhrgebiet
Logo und Leute vor Felswand mit Logo

GeoRoute Ruhr

Streckenwanderung entlang des Ruhrtals über insgesamt 180 Kilometer Länge mit 148 geologischen und touristischen Geostopps. Die Route wird vom GeoPark Ruhrgebiet betreut.

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GeoTour Baldeneysee

Themenweg und Rallye rund um den Baldeneysee zum Wandern und Radfahren mit einer Länge von 21 Kilometern und 35 Stationen. Der Weg wird vom GeoPark Ruhrgebiet betreut.

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