Straßenprofil Rahlenbecke

An der Kölner Straße sind Gesteine der Honsel-Schichten (Mitteldevon) aufgeschlossen.  Neben Sand- und Schluffsteinen ist ein schmales Kalksteinband, ein ehemaliges Riff zu erkennen. Vor Ort befindet sich eine Infotafel.

Infotafel mit Felsböschung im Hintergrund
Straßenprofil mit Infotafel © GeoPark Ruhrgebiet

Weitere Informationen

Presse

Westfalenpost 20.05.2017

Erschließung

Arbeitskreis Kluterthöhle e.V.

Infos

Adresse: Kölner Straße 212, 58256 Ennepetal
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 383680 HW: 5684225
ÖPNV: Bushaltestelle Im Schacht

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Riffe und Sedimente

Entlang der Kölner Straße sind Gesteinsschichten aus dem Mitteldevon (Givet) aufgeschlossen. Es handelt sich dabei um die 386 Mio. Jahre alten Oberen Honsel-Schichten. Die Gesteine wurden südlich des Äquators in einem flachen Schelfmeer abgelagert. Nordwestlich dieses Meeres lag der „Old Red Kontinent“, der u.a. die alten Kontinentalkerne von Nordamerika und Skandinavien umfasste. Neben Sedimenten, die vom Kontinent her ins Meer gespült wurden, kam es in dieser Zeit bereits vereinzelt zu Riffbildungen (Bioherme). Die Riffe wurden jedoch immer wieder von Sedimenten zugeschüttet. Fünf Millionen Jahre später bildeten sich dann über 1000 m mächtige küstenparallele Riffe, die heutigen Massenkalkzüge. Zunächst lagerte sich feinkörniges Material ab, welches heute als Schluffstein im unteren Bereich des Straßenprofils erkennbar ist. Schluff ist ein Material mit Korngrößen zwischen Ton und Sand. Danach setzte die Riffbildung ein, erkennbar an einer schmalen Kalksteinschicht. Bald darauf wurden die Riffe von den Ablagerungen eines Flussdeltas überdeckt, das Ton und Sand herantransportierte. Aus diesem Material bildete sich der Sandstein-, bzw. stellenweise auch Schluffstein oberhalb des Riffkalks.

Felswand mit eingezeichneten Gesteinsschichten
Schichtenfolge am Strassenprofil Rahlenbecke © Matthias Piecha
Felswand mit eingezeichneten Schichten
Verkarstungen an der Felswand © Matthias Piecha

Fossilien und Verkarstung

In der Felswand wurden Fossilien gefunden (Brachiopoden, Stromatoporen, Korallen und Trilobiten).  In den Kalksteinbereichen sind Löcher zu sehen, die durch Kohlensäureverwitterung entstanden sind (Verkarstung). Im Sandstein lassen sich verschiedene Ablagerungsstrukturen erkennen, aus denen Rückschlüsse auf die Strömungsverhältnisse gezogen werden können. Vermutlich um 1835 wurde in der Mitte des Profils ein Felsenkeller gebaut, um diesen Stollen zur Lagerung von Bierfässern zu nutzen. Eisblöcke, die im Winter aus den umliegenden Hammerteichen geholt wurden, hielten so auch im Sommer das Bier kühl. Heute wird der Keller zur Lagerung von Klutertkäse genutzt.

Fossil gegliedertes Tier
Trilobiten © J. Meinecke
Rundliches Fossil
Stromatoporen © Matthias Piecha
Muschelähnliche Fossilien
Brachiopoden © Matthias Piecha
Mann im roten Höhlenanzug in Höhle

Nationales Geotop und Naturmonument Kluterthöhle

mit Karstwanderweg und GeoPark-Infozentrum

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