Aufschlüsse an der Hespertalbahn

Entlang der Hespertalbahn, die zwischen Kupferdreh und Haus Scheppen als Museumseisenbahn betrieben wird, besteht die Möglichkeit, Einblick in das Steinkohlengebirge am Südufer des Baldeneysees zu nehmen. Zu sehen sind die gefalteten Gesteinsschichten, ein kleines Flöz und kugelförmige Strukturen, die sogenannten Konkretionen. Vor Ort befindet sich eine Infotafel.

Aufschluss an der Hespertalbahn. © GeoPark Ruhrgebiet

Weitere Informationen

Die Aufschlüsse sind Teil der

GeoTour Baldeneysee

Earthcaches

Konkretion

In der Nähe

Naherholungsgebiet Baldeneysee

Mineralien-Museum Kupferdreh

Standort

Adresse: Hardenbergufer, Essen, Parkplatz Poststraße 3 oder Phönixhütte 3 (1,2 km)
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 365217 HW: 5694710
ÖPNV: Bahnhof Kupferdreh (1,5 m)

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GeoPark Ruhrgebiet
Konkretion © GeoPark Ruhrgebiet

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Sättel und Mulden

Die Gesteinsschichten sind hier um die 315 Millionen Jahre alt und gehören der Witten- und der Bochum-Formation (Oberkarbon) an. Nach der Ablagerung wurden sie zu Sätteln und Mulden gefaltet, die sich von Südwesten nach Nordosten durch das Ruhrgebiet ziehen. Der Aufschluss beinhaltet drei dieser tektonischen Strukturen: Die „Nördliche Mulde von Friedlicher Nachbar“, den „Weitmarer Sattel“ und die „Heisinger Mulde“. Sie sind in den Felswänden entlang der Bahnstrecke an der unterschiedlichen Einfallsrichtung der Schichten erkennbar.

Geologisches Profil: Von den hier verlaufenden Flözen sind nur wenige zur Orientierung eingetragen. © GeoPark Ruhrgebiet

Ein kleines Flöz und eine kleine Störung

Von den zahlreichen Flözen, die in diesen Schichten vorkommen, sind nur wenige sichtbar. Dort, wo die Kohle offen zutage tritt, ist sie der Verwitterung ausgesetzt. Abgesehen davon wurden die Flöze in diesem Gebiet zu großen Teilen abgebaut. Bereits um 1800 betrieben die Zechen Nettelbruch und Henriette Catharina hier Stollenbergbau. Im Jahr 1871 begann auf der Zeche Pörtingsiepen die Steinkohlegewinnung im Tiefbau. In der gegenüberliegenden Felswand ist zwischen den Sandsteinschichten ein schmales, sehr unreines Steinkohleflöz erkennbar. Es gehört zur Girondelle-Gruppe, die insgesamt 9 Flöze umfasst.

Das Steinkohlengebirge ist nicht nur von Falten, sondern auch von Störungen durchzogen, an denen die Schichten abgerissen und gegeneinander versetzt sind. Einige davon ziehen sich durch das gesamte Ruhrgebiet, wie die Sutan-Überschiebung, die am gegenüberliegenden Ufer des Baldeneysees aufgeschlossen ist. Daneben gibt es jedoch auch viele kleinere Störungen, wie z.B. der Versatz der Schichten, der an dieser Stelle im unteren Bereich des Flözes erkennbar ist.

Flöz und Störung im Steinbruch am Standort. © GeoPark Ruhrgebiet

Kugeln aus Stein

Besonders auffällig sind die rundlichen Strukturen in der Felswand. Diese sogenannten Konkretionen bilden sich, wenn Mineralien aus dem Porenwasser, welches im noch nicht verfestigten Gestein zirkuliert, ausfallen. Die Kristallisationsmittelpunkte, von denen aus die Gebilde konzentrisch anwachsen, sind häufig Reste von Organismen, die im Sediment eingeschlossen sind. Konkretionen kommen in allen Größen bis hin zu mehreren Metern Durchmesser vor. Einige weisen sogar eine perfekte Kugelgestalt auf.

 

Je nach Muttergestein kann die Mineralzusammensetzung von Konkretionen sehr unterschiedlich sein. Die hier aufgeschlossenen Konkretionen verfügen über einen hohen Eisenanteil. Er verursacht die rötliche Farbe und führt dazu, dass die Gesteinskugeln deutlich schwerer sind als die anderen Gesteine des Steinkohlengebirges: Sandstein, Tonstein und Kohle.

Konkretionen in der Felswand. © GeoPark Ruhrgebiet

GeoTour Baldeneysee

Themenweg und Rallye rund um den Baldeneysee zum Wandern und Radfahren mit einer Länge von 21 Kilometern und 35 Stationen. Der Weg wird vom GeoPark Ruhrgebiet betreut.

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