Rheingeröllweg Bislich

Am Harsumer Weg in Wesel-Bislich wird eine Auswahl von Felsblöcken präsentiert, die im Mittelrhein südlich von Düsseldorf zum Schutze der Schifffahrt aus dem Rhein gehoben wurden. Die Gerölle aus dem Devon sind zwischen 418 und 361 Millionen Jahre alt und stammen aus dem Rheinischen Schiefergebirge. Der Rheingeröllweg wurde in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Bürgerverein Bislich erstellt. 

Heimat- und Bürgerverein Bislich

Der Rheingeröllweg in Wesel-Bislich © Peter Bruns

Allgemeine Infos

Adresse: Harsumer Weg 34, 46487 Wesel
ÖPNV: Bushaltestelle Harsumer Weg (200 m)

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Das Taucherglockenschiff "Carl Straat" auf dem Rhein. Das Schiff ist beim WSA Duisburg stationiert. © Gerd-Heinz Hakvoort

Herkunft der Gesteine

Kies und Sand sind die Sedimente, die wir am Ufer des Niederrheins finden können. Ein buntes Gemisch aus ganz unterschiedlichen Gesteinsarten, das über weite Strecken im Fluss hierher transportiert wurde. Fast immer sind diese Gerölle gut gerundet: Beim Transport im Rhein wird das Gestein mit der Zeit zerkleinert und soweit abgeschliffen, dass am Unterlauf des Flusses nur noch rund polierter Kies und feiner Sand übrigbleiben, die am Niederrhein in vielen Kiesgruben als Baustoff gewonnen werden. Auf seinem über 1200 km langen Weg von den Schweizer Alpen bis an den Niederrhein hat der Fluss viele Landschaften durchquert. Zusammen mit seinen Nebenflüssen, der Aare in der Schweiz, dem Main und der Mosel entwässert er ein riesiges Einzugsgebiet, das mit 185.000 km² einen großen Teil Mitteleuropas umfasst. Überall dort, wo in Berglandschaften besonders harte Gesteine auftreten, reichert der Rhein seine Geröllfracht mit neuen Bestandteilen an.

Zwischen Bingen und Bonn durchschneidet der Rhein zum letzten Mal ein Gebirge: das Rheinische Schiefergebirge. Hier treten vor allem harte Quarzsandsteine auf, die mitunter als große Felsblöcke in den Fluss gelangen. Ließe man der Natur ihren Lauf, so würden diese Blöcke ganz allmählich mit der Strömung flussabwärts transportiert, sie würden zerbrechen und schließlich als immer kleiner werdende Gerölle am Niederrhein ankommen. Heute stellen Felsblöcke in der Fahrrinne des Rheins aber eine Gefahr für die Schifffahrt dar: Bei Niedrigwasser könnten die Schiffe auflaufen und beschädigt werden. Mit einem speziellen Taucherglockenschiff, der Carl Straat, sucht das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Duisburg (WSA) daher im Gebiet zwischen Düsseldorf und dem Mittelrhein (Bingen - Bonn) nach solchen Hindernissen in der Fahrspur. Mit einer Taucherglocke können Arbeiter zu den Geröllen in bis zu 10 m Wassertiefe hinabtauchen und sie dort bergen.

Hier, am Harsumer Weg in Bislich, wird nun eine Auswahl solcher aus dem Mittelrhein südlich von Düsseldorf gehobenen Felsblöcke präsentiert. Sie kommen aus dem Rheinischen Schiefergebirge, stammen aus dem Erdzeitalter des Devons und sind zwischen 418 und 361 Millionen Jahre alt.

Fotos der einzelnen Gerölle

Grauer Quarzsandstein. © Gerd-Heinz Hakvoort
Quarzsandstein: Das Gestein wurde durch geringe Mengen von Eisenoxiden rötlich gefärbt. © Gerd-Heinz Hakvoort
Quarzsandstein: Auf Trennfugen im Gestein sind kleine Kristalle aus Quarz zu erkennen. © Gerd-Heinz Hakvoort
Sandstein © Gerd-Heinz Hakvoort
Quarzsandstein. © Gerd-Heinz Hakvoort
Feinsandstein: Auf den Schichtflächen sind vereinzelt Pflanzenreste zu erkennen; der Sandstein ist deutlich geschichtet. © Gerd-Heinz Hakvoort
Roter Quarzsandstein: Die Schrägschichtung deutet auf eine Ablagerung in fließendem Wasser hin; feine Quarzbänder durchziehen das Gestein. © Gerd-Heinz Hakvoort
Quarzsandstein: Eine breite, mit Quarz gefüllte Trennfuge durchschlägt das Gestein. © Gerd-Heinz Hakvoort
Quarzsandstein. © Gerd-Heinz Hakvoort
Quarzsandstein: Die schräg gestrichelten Muster (Fiederklüfte) im Gestein haben sich durch tektonische Beanspruchung gebildet. © Gerd-Heinz Hakvoort