Hemberg
Der Hemberg ist namensgebend für eine Schichtenfolge im Rheinischen Schiefergebirge, die zur Zeit des Oberdevons in einem Meeresbecken abgelagert wurde. Sie sind zwischen Schapker Weg und Baarstraße aufgeschlossen. Der Standort ist mit einer Infotafel ausgestattet.
Infos
Adresse: Schapker Weg / Baarstraße, 58638 Iserlohn
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 408965 HW: 5694233
ÖPNV: Bushaltestelle Schapker Weg
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Infotafel (PDF) (8 MB)
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Die Felswand am Hemberg fällt schon von weitem durch ihr rotes Gestein auf. Zu sehen sind die Hemberg-Schichten, die im gesamten Rechtsrheinischen Schiefergebirge auftreten, hier jedoch besonders gut aufgeschlossen sind. Zu den Hemberg-Schichten gehören drei Gesteinsarten, die in dieser Felswand erkennbar sind. Es handelt sich dabei um Rotschiefer, Knollenkalke und Sandsteine. Vor 368 Mio. Jahren (Oberdevon) erstreckte sich hier ein großes Meer, an dessen Grund sich feinkörniger Tonschlamm, der heutige Rotschiefer, ablagerte. In einigen Bereichen wiesen die Schlämme einen höheren Kalkgehalt auf. Sie sind heute als rundliche Knollen (Knollenkalke) im Gestein erkennbar. Später lagerte sich darüber Sand aus höher gelegenen Meeresbereichen ab, der über Abhänge als Trübeströme in das Meeresbecken transportiert wurde: die heutigen Sandsteine.
Die Gesteine wurden im Laufe der Jahrmillionen durch enormen Druck bei hohen Temperaturen unter der mächtigen Auflast jüngerer Gesteinsschichten verfestigt. Aus Ton wurde Tonstein, aus Sand Sandstein. Im Zuge der Entstehung des Rheinischen Schiefergebirges wurden alle Schichten vor 300 Millionen Jahren (Oberkarbon) gefaltet und sind hier steil aufgestellt. Der Tonstein wurde geschiefert, ein Prozess, bei dem sich die Mineralkörner dem Druck entsprechend ausrichten und eine lagige Struktur entsteht. Die rote Färbung der Hemberg-Schichten wird durch das Eisenmineral Hämatit verursacht. Wenige Prozent davon genügen, um die rote Farbe zu erzeugen. Ihren Namen haben die HembergSchichten vom nahegelegenen Hemberg erhalten. An dessen Westfuß, an der Baarstraße 100, kommen diese Schichten in typischer Ausbildung vor. Das ist auch der Ort, von dem die Hemberg-Schichten erstmals wissenschaftlich beschrieben wurden (Typuslokalität).