Dechenhöhle
Die Tropfsteinhöhle, die zu den schönsten Höhlen Deutschlands zählt, wurde unmittelbar nach ihrer Entdeckung 1868 als Besucherhöhle ausgebaut. Zu den Veranstaltungen für Besucher gehören, neben regelmäßigen Führungen, Konzerten und dem Höhlenwhiskytasting auch die jährlich stattfindende Lichtinstallation „Höhlenlichter“. Die Höhle ist eine paläontologische Grabungsstätte und wird in weiteren wissenschaftlichen Projekten durch die Ruhr-Universität Bochum und die Speläogruppe Letmathe des Vereins für Höhlenkunde in Westfalen e.V. erforscht. Es bietet sich an, eine Führung in der Dechenhöhle mit dem Besuch des hier beheimateten Deutschen Höhlenmuseum Iserlohn zu verbinden.
Weitere Informationen
Earthcaches
Presse
Westfälische Rundschau 07.06.2018
In der Nähe
Standort
Adresse: Dechenhöhle 5, Iserlohn
UTM-Koordinaten (Zone 32): RW 405628 HW: 5691354
ÖPNV: Bahnhof Letmathe-Dechenhöhle (50 m)
Führungen / Pädagogische Angebote
Führungen durch die Tropfsteinhöhle und das Deutsche Höhlenmuseum sind für Kindergartengruppen, alle Schulstufen und Erwachsene buchbar. Das Angebot reicht von einfachen Führungen über Laternenführungen und Schatzsuche bis hin zu Exklusivführungen zu den Themen Erdgeschichte und Höhlentiere. Im Höhlenlabor können Kinder selbst die Mineralien und Knochensplitter aus dem Höhlenlehm untersuchen. Auch Kindergeburtstage werden angeboten.
Die Firma Geotouring bietet eine Exkursion mit Höhlenbesichtigung und einer kurzen Wanderung in der Umgebung der Dechenhöhle an.
Links und Literatur
Dechenhöhle Erdgeschichten. Das Buch zum 150-jährigen Jubiläum der Dechenhöhle von Dr. Stefan Niggemann (Hrsg.) Iserlohn (2018), 29,80 €, erhältlich an der Dechenhöhle.
Zu diesem Geotop
Die Dechenhöhle ist Teil des 20 km langen Ost-West verlaufenden Höhlensystems im Grünerbachtal. Es liegt in einem Massenkalkzug aus mitteldevonischen Riffkalken, der sich von Hagen bis in das Hönnetal bei Balve erstreckt. Das Höhlensystem verfügt über fünf Niveaus, die sich im Wechsel der quartären Kalt- und Warmzeiten bildeten. Während in den Kaltzeiten der Grundwasserspiegel sank, bleib er in den Warmzeiten stabil und weitete vorhandene Risse und Spalten zu Höhlen aus.
Die Dechenhöhle in ihrer jetzigen Form entstand während der Warmzeit vor 800.000 Jahren und fiel anschließend trocken. Sie gehört zu dem zweitältesten und zweithöchsten Höhlenniveau im Grünerbachtal. Heute fließt das Wasser durch die 25 m tiefer gelegene Knitterhöhle, die zum jüngsten und derzeit aktiven Höhlenniveau gehört. Die Sinterbildung in der Dechenhöhle begann in der Warmzeit nach dem Trockenfallen. Die ältesten Tropfsteine sind 500.000 Jahre alt.
Die Dechenhöhle ist eine paläontologische Fundstelle, an der die Überreste von zahlreichen Eiszeittieren nachgewiesen werden konnte. Die bekanntesten Funde sind das Skelett eines Höhlenbärbabys und der Oberschädel des seltenen Waldnashorns, welches bis vor 80.000 Jahren in den Warmzeiten lebte. Benannt ist die Dechenhöhle nach dem Bonner Geologen und Oberberghauptmann Heinrich von Dechen.