Dechenhöhle und Deutsches Höhlenmuseum in Iserlohn

Durch die Welt der Höhlen und Tropfsteine

Die Dechenhöhle im Iserlohner Stadtteil Letmathe ist eine der schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Hier findet man Orte wie Orgelgrotte, Höllenschlucht, Nixenteich und Gemüsegarten, deren Namen durch bizarre Tropfsteinformationen geprägt wurden. Das benachbarte Museum erlaubt einen vielfältigen Einblick in die Welt der Höhlen und thematisiert ihre erdgeschichtliche Entwicklung, die Bedeutung als Lebensraum und Aspekte der Höhlenforschung. Hier startet auch der Rundweg Sonderhorst- Burgberg, der an mehreren Aussichtspunkten vorbei durch die Wälle einer frühmittelalterlichen Burg zum Rand eines ehemaligen Steinbruchs führt. Auch der beeindruckenden Felsformation „Pater und Nonne“, die etwa einen Kilometer westlich der Dechenhöhle liegt, sollte man einen kurzen
Besuch abstatten.

Dechenhöhle und Deutsches Höhlenmuseum Iserlohn

Erwachsenes und junger Höhlenbärenmodell nebeneinander
Im deutschen Höhlenmuseum Iserlohn © Dechenhöhle und Deutsches Höhlenmuseum Iserlohn
Tropfsteinhöhle
In der Dechenhöhle © Jan Bosch

Die Dechenhöhle ist Teil der insgesamt 17 Kilometer langen Höhlensysteme im 380 Millionen Jahre alten Massenkalk (Devon) des Grüner Tals. Bald nach ihrer Entdeckung im Jahr 1868 durch Eisenbahnarbeiter wurde sie für Besucher freigegeben. In der Höhle befindet sich eine paläontologische Ausgrabungsstätte, die im Rahmen der Höhlenführung besichtigt werden kann. Zu den bekanntesten Funden aus der Dechenhöhle gehören das Skelett eines Höhlenbärenbabys und der Schädel eines Waldnashorns, die beide im Museum ausgestellt sind. Bei den beiden 60 Meter hohen Felsen Pater und Nonne handelt es sich laut Legende um durch einen Blitz versteinerte Ordensleute, die einst unerlaubt in Klostertracht zusammenlebten.

Weitere Informationen

Earthcaches

GC77NQ

Presse

Westfälische Rundschau 07.06.2018

Runde Höhle in Kalkstein
Grürmannshöhle in der Felsformation Pater und Nonne © Matthias Piecha

Infos

Dechenhöhle und Deutsches Höhlenmuseum Iserlohn
Adresse:
Dechenhöhle 5, 58644 Iserlohn
ÖPNV: Bahnhof Letmathe-Dechenhöhle (50 m)

Informationen zu Eintrittspreisen,Öffnungszeiten und Führungen bitte der Webseite der Dechenhöhle und des Deutschen Höhlenmuseums Iserlohn  entnehmen.

Rundwanderweg Sonderhorst Burgberg: 3,4 km, 123 m (Start an der Dechenhöhle)

Pater und Nonne, UTM-Koordinaten (Zone 32): RW: 404744 HW: 5691238

Topografische Karte
© GeoPark Ruhrgebiet / Geobasis NRW

 

 

Führungen / Pädagogische Angebote

Neben normalen Führungen gibt es an ausgewählten Terminen in der Dechenhöhle Lichtinstallationen, Höhlenwhiskeytasting, Konzerte, Erlebnisführungen für Kinder sowie Oster-, St. Martin und weihnachtliche Führungen. Für Gruppen werden Kinderführungen und Kindergeburtstage, Laternenzüge, Musik- und körperlich herausfordernde Erlebnisführungen angeboten.

Mehr dazu

Dechenhöhle Erdgeschichten. Das Buch zum 150-jährigen Jubiläum der Dechenhöhle von Dr. Stefan Niggemann (Hrsg.) Iserlohn (2018), 29,80 €,erhältlich an der Dechenhöhle

Zu diesem Geotop

Dechenhöhle

Die Dechenhöhle ist Teil des 20 km langen Ost-West verlaufenden Höhlensystems im Grünerbachtal. Es liegt in einem Massenkalkzug aus mitteldevonischen Riffkalken, der sich von Hagen bis in das Hönnetal bei Balve erstreckt. Das Höhlensystem verfügt über fünf Niveaus, die sich im Wechsel der quartären Kalt- und Warmzeiten bildeten. Während in den Kaltzeiten der Grundwasserspiegel sank, bleib er in den Warmzeiten stabil und weitete vorhandene Risse und Spalten zu Höhlen aus.

Die Dechenhöhle in ihrer jetzigen Form entstand während der Warmzeit vor 800.000 Jahren und fiel anschließend trocken. Sie gehört zu dem zweitältesten und zweithöchsten Höhlenniveau im Grünerbachtal. Heute fließt das Wasser durch die 25 m tiefer gelegene Knitterhöhle, die zum jüngsten und derzeit aktiven Höhlenniveau gehört. Die Sinterbildung in der Dechenhöhle begann in der Warmzeit nach dem Trockenfallen. Die ältesten Tropfsteine sind 500.000 Jahre alt.

Die Dechenhöhle ist eine paläontologische Fundstelle, an der die Überreste von zahlreichen Eiszeittieren nachgewiesen werden konnte. Die bekanntesten Funde sind das Skelett eines Höhlenbärbabys und der Oberschädel des seltenen Waldnashorns, welches bis vor 80.000 Jahren in den Warmzeiten lebte. Benannt ist die Dechenhöhle nach dem Bonner Geologen und Oberberghauptmann Heinrich von Dechen.

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