Vortrags- und Exkursionsprogramm in Kooperation mit dem Ruhr Museum
In Kooperation mit dem Ruhr Museum bietet der GeoPark Ruhrgebiet jedes Halbjahr drei Vorträge und drei Exkursionen zu unterschiedlichen Themen an. Für die Teilnahme an den Exkursionen ist eine Anmeldung erforderlich.
Weitere Informationen
22.05.2025 - Vortrag - Stock und Scherenberger Erbstollen
22.05.2025 - Vortrag - Stock und Scherenberger Erbstollen
Die Bedeutung der Geologie für den damaligen Stollenvortrieb des Stock und Scherenberger Erbstollens
Referent: Dr. Mathias Schöpel (Förderverein Bergbauhistorischer Stätten)
Datum, Uhrzeit: Donnerstag, 22.05.2025, 18 Uhr
Ort: Kohlenkoksbunker, Ruhr Museum, Essen
Anmeldung: nicht erforderlich
Der Vortrag befasst sich mit den geologischen Verhältnissen des Plessbachtals und dem damaligen Vortrieb des Tiefen Stock und Scherenberger Erbstollens, der im Jahre 1744 begonnen wurde und zu den wichtigsten Wasserlösungsstollen des Ruhrbergbaus zählte.
Der Tiefe Stock und Scherenberger Erbstollen gehört zu den großen und bedeutenden Erbstollenanlagen des Ruhrreviers. Noch heute tritt hier in erheblichen Mengen Grubenwasser aus. Das besondere montanhistorische Relikt ist in dieser Form einmalig im Ruhrbergbau. Das Ensemble von Stollenmundloch, Lichtlöchern und Bergehalden gibt es in diesem Erhaltungszustand nur noch hier, südlich der Ruhr, und ist seit 2018 das 30. Besucherbergwerk in NRW. Die Errichtung des Erbstollens war eine besondere technische Herausforderung für die Bergleute, da der Stollen im Verlauf einer geologischen Großstörung angelegt und der Vortrieb sowie der Ausbau des Stollens damit erheblich erschwert wurden. Der Vortrag befasst sich daher im Besonderen mit der Geologie und deren Folgen für den Stollenausbau, die heute noch bei einer Befahrung des Erbstollens sichtbar sind. Neue Ergebnisse zur Qualität des Grubenwassers werden ebenso behandelt.
Mathias Schöpel u. Lasse Knährich: Tiefer Stock und Scherenberger Erbstollen; in Schriftenreihe des Heimat- und Geschichtsvereins Sprockhövel e.V. Band 14, 75 S.; 2024
25.05.2025 - Exkursion - Ehemaligen Zeche Victoria und Umgebung
25.05.2025 - Exkursion - Ehemaligen Zeche Victoria und Umgebung
Exkursion zur ehemaligen Zeche Victoria und Umgebung – mit Besichtigung des Stollens Freundschaft
Guides: Stefan Juchert und Dr. Mathias Schöpel (Förderverein Bergbauhistorischer Stätten)
Datum, Uhrzeit: Sonntag, den 25.05.2025, 10 Uhr (3,5 Stunden mit Besichtigung des Stollens Freundschaft)
Treffpunkt: Aldi-Parkplatz der ehemaligen Zeche Victoria, Nierenhofer Straße 68 in Essen
Anmeldung: bis zum 19.05.2025 beim GeoPark Ruhrgebiet, E-Mail: schueppel@rvr.ruhr, Tel: +49 (0)176-52412156
Um eine Spende für die Wanderung und Befahrung des Stollens von 10 € pro Teilnehmer wird gebeten. Trittsicherheit und festes Schuhwerk sind für die Teilnehmer erforderlich. Helme und Geleucht werden vom Förderverein gestellt.
Auf der 3,5 km langen Wanderung werden im Bereich der Stadtgrenze Essen-Kupferdreh und Hattingen zunächst verschiedene noch erhaltene Relikte des Steinkohlenbergbaus u. a. der Zeche Victoria besichtigt, darunter ehemalige Zechengebäude, Stollen, Pingen, ein Wetterkamin und Lochsteine. Bei der anschließenden Befahrung des Stollens Freundschaft in Hattingen können die rund 317 Millionen Jahre alten Zeugnisse eines Steinkohlenwaldes aus dem Oberkarbon besichtigt werden. Zahlreiche Pflanzenfossilien aus dieser Zeit haben sich hier zum Teil in Lebendstellung erhalten.
05.06.2025 - Vortrag - Nachhaltigkeit der Rohstoffgewinnung
05.06.2025 - Vortrag - Nachhaltigkeit der Rohstoffgewinnung
Die Steinzeit endete nicht, weil es keine Steine mehr gab – Gedanken zur Nachhaltigkeit der Rohstoffgewinnung
Referent: Dr. Volker Wrede
Datum, Uhrzeit: Donnerstag, 05.06.2025, 18 Uhr
Ort: Kohlenkoksbunker, Ruhr Museum, Essen
Anmeldung: nicht erforderlich
In dem Vortag wird ausgehend von historischen Betrachtungen und aktuellen Entwicklungen in der Rohstoffwirtschaft der Frage nachgegangen, inwieweit die Nutzung fossiler Rohstoffe und der Gedanke nachhaltigen Wirtschaftens miteinander vereinbar sind.
Der Gedanke nachhaltigen, d.h. Generationen-gerechten, Wirtschaftens hat eine seiner Wurzeln im mittelalterlichen und früh-neuzeitlichen Bergbau. Die hohen Investitionskosten im Bergbau beding(t)en langfristige, über Jahrzehnte, z.T. über Jahrhunderte reichende Planungen. Voraussetzung dafür war und ist, dass die Menge der abgebauten Bergbau-Rohstoffe durch Neufunde, verbesserte Gewinnungstechniken und/oder Recycling ersetzt werden kann. Diese Faktoren sind schwer abschätzbar, weswegen sich alle Rohstoffprognosen in der Vergangenheit als zu pessimistisch erwiesen haben. Gravierende Veränderungen der Rohstoffmärkte sind bislang immer von einer Veränderung der Nachfrage ausgegangen, nicht von der Verknappung eines Rohstoffs. Die Nutzung „fossiler“ Rohstoffe ist für den Menschen unverzichtbar. Die Substitution fossiler durch nachwachsende Rohstoffe wird durch die zur Verfügung stehenden Anbauflächen begrenzt. Die mit der Rohstoffgewinnung zwangsläufig verbundenen Umwelteingriffe bedingen bei der Planung sorgfältige Abwägungsprozesse zwischen widerstreitenden Interessen. Sie lassen sich durch ein verantwortungsvolles Management in der Regel beherrschen und im Idealfall tragen stillgelegte Abbaubereiche sogar zur Biodiversität einer Region bei.
27.06.2025 - Exkursion - Steinbruch Steltenberg
27.06.2025 - Exkursion - Steinbruch Steltenberg
Vom Riff zum Rohstoff – Exkursion in den Steinbruch Steltenberg
Guides: Dr. Mathias Müller (Ruhr-Universtät Bochum) in Kooperation mit den Hohenlimburger Kalkwerken GmbH
Datum, Uhrzeit: Freitag, den 27.06.2025, 10:30 Uhr (4-5 Stunden)
Treffpunkt: Hohenlimburger Kalkwerke GmbH, Oeger Straße 39, 58119 Hagen
Anmeldung: bis zum 23.06.2025 beim GeoPark Ruhrgebiet, E-Mail: schueppel@rvr.ruhr, Tel: +49 (0)176-52412156
Das Gelände ist nicht barrierefrei zugänglich. Ein gewisses Maß an körperlicher Fitness sollte vorhanden sein.
Die Veranstaltung beginnt mit einer Einführung im Betriebsgebäude der Hohenlimburger Kalkwerke und führt anschließend auf das Steinbruchgelände. Auch das Suchen von Mineralien ist möglich. Festes Schuhwerk (Wanderschuhe o. Gummistiefel) und wetterfeste Kleidung sind erforderlich. Helm, Sicherheitsweste und ggf. Hammer/Schutzbrille müssen mitgebracht werden. Bei Bedarf können Helme gestellt werden. (Bitte bei der Anmeldung angeben).
Wie hängen Korallenriffe, Gebirge, Rohstoffe und die mögliche zukünftige Nutzung von Erdwärme miteinander zusammen? Diesen und weiteren Fragen geht eine Exkursion in den aktiven Steinbruch Steltenberg der Hohenlimburger Kalkwerke im Hagen-Hohenlimburg nach. Der Steltenberg ist für Geologie- und Naturinteressierte ein wahres Eldorado: Entlang der ca. 700 m langen Abbaukante bietet der seit über hundert Jahren aktive Steinbruch faszinierende Einblicke in die Erdgeschichte. Die Geschichte der dort heute anzutreffenden Gesteine begann vor 380 Millionen Jahren in tropischen Gewässern. Die Überdeckung durch jüngere Sedimente führte zur Bildung des heute „Massenkalk“ genannten Gesteins. Spätere Gebirgsbildungsprozesse führten dazu, dass sich zahlreiche Minerale im Gestein bildeten. In der jüngeren Vergangenheit sind zudem zahlreiche Höhlen im Massenkalk entstanden. Durch sein vielfältiges Spektrum von Gesteinseigenschaften ist der Steltenberg zudem in den Fokus aktueller Forschung zur zukünftigen Nutzung von Erdwärme in NRW gerückt.
20.07.2025 - Exkursion - Syburger Bergbauwanderweg
20.07.2025 - Exkursion - Syburger Bergbauwanderweg
Exkursion zum Syburger Bergbauwanderweg – mit Grubenfahrt im Besucherbergwerk Graf Wittekind
Guides: Thomas Rotert, Ludwig Bücking und Dr. Mathias Schöpel (Förderverein Bergbauhistorischer Stätten)
Datum, Uhrzeit: Sonntag, den 20.07.2025, 10 Uhr (3,5 Stunden inkl. Besichtigung des Stollens 4 im Besucherbergwerk Graf Wittekind)
Treffpunkt: Parkplatz der Spielbank Hohensyburg, Hohensyburgstraße 200, 44265 Dortmund
Anmeldung: bis zum 14.07.2025 beim GeoPark Ruhrgebiet, E-Mail: schueppel@rvr.ruhr, Tel: +49 (0)176-52412156
Kostenfrei (um eine Spende für die Grubenfahrt wird gebeten). Für die Wanderung und die Befahrung des Besucherbergwerks wird festes Schuhwerk dringend empfohlen. Für die Grubenfahrt werden Helme und Geleucht vom Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V. gestellt.
Im Dortmunder Süden unterhalb des Kaiser-Wilhelm-Denkmals auf dem Hohensyberg wurde der „Syburger Bergbauwanderweg“ von Mitgliedern des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten e.V. Ruhrrevier (Arbeitskreis Dortmund) ab 1986 in Eigenleistung errichtet. Die alten Stollenanlagen der Zechen "Schleifmühle" und "Graf Wittekind", die sich auf dem Bergbauwanderweg befinden, sind seit 1997 ein von der Bergbehörde NRW anerkanntes Besucherbergwerk, das unter dem Namen Graf Wittekind bekannt ist. Die Exkursion beinhaltet auch eine Befahrung des etwa 30 m langen Stollens 4. Die etwa 2,5 km lange Rundwanderweg führt u. a. zum Schulmeister-Steinbruch, wo Sandsteine aus der Oberkarbonzeit (Kaisberg-Formation) zutage treten. Auch die Steilhänge des Sybergs bestehen aus diesem Gestein. Schon früh wurde der Sandstein an dieser Stelle abgebaut und als Werkstein für die Burganlage und andere Bauten auf dem Berg verwendet. Auf dem Hohensyberg werden außerdem das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, die mittelalterliche Burgruine und die Reste ehemaliger Wallanlagen aus der Sachsenzeit besichtigt.
28.08.2025 - Vortrag - Lagerstättenprojektion im Ruhrgebiet
28.08.2025 - Vortrag - Lagerstättenprojektion im Ruhrgebiet
Verbesserung der Lagerstättenprojektion im Ruhrrevier zur Weiterentwicklung des bergbehördlichen Risikomanagements – Eine Kooperation zwischen dem GD NRW und der BR Arnsberg
Referent: Dirk Kaufmann (Geologischer Dienst NRW)
Datum, Uhrzeit: Donnerstag, 28.08.2025, 18 Uhr
Ort: Kohlenkoksbunker, Ruhr Museum, Essen
Anmeldung: nicht erforderlich
Das Projekt VERLAPRO – VERbesserung der LAgerstätten-PROjektion im Ruhrrevier vor dem Hintergrund des Aufbaus eines Risikomanagements für bruchauslösende bergbauliche Hohlräume stellt eine Kooperation zwischen der Bezirksregierung Arnsberg und dem Geologischen Dienst NRW dar.
Der Geologische Dienst NRW (GD NRW) und die Bezirksregierung Arnsberg Abteilung 6 – Bergbau und Energie in NRW (Bergbehörde NRW) arbeiten derzeit im Rahmen des Kooperationsprojekts VERLAPRO und in Vorbereitung eines bergbehördlichen Risikomanagements für bruchauslösenden Altbergbau an der Verbesserung der Lagerstättenprojektion im Ruhrrevier (VERLAPRO). Ziel dieses auf fünf Jahre angelegten Projektes ist es, durch die Nutzung aller verfügbaren bergbaulichen und geologischen Daten sowie Verwendung modernster Technik die bestmögliche Kenntnis über die Lage der Flöze an der Karbonoberfläche zu erlangen. Das Projektgebiet umfasst eine Gesamtfläche von ca. 1.090 km² im südlichen Ruhrgebiet. Dabei werden über 5.000 Tagesöffnungen des Bergbaus und zahlreiche Flöze detailliert in ihrer Lage analysiert und die behandelten Datensätze sukzessive optimiert. Für das geplante Risikomanagement für bruchauslösende Hohlräume ist dieses Projekt von entscheidender Bedeutung, da im Rahmen der Bearbeitung die datentechnische Grundlage für den Aufbau dieser Erweiterung des bergbehördlichen Risikomanagements Altbergbau geschaffen wird.