Pressemitteilung

Fossiler Baumstamm geborgen

An der Geologischen Wand Kampmannbrücke wurde am 23. Juni das Fossil eines 316 Mio. Jahre alten Baumstamms aus dem Gesteinsverband gelöst und dem Ruhr Museum übergeben. 

28.06.2022

Essen. Am Nordufer des Baldeneysees, im Stadtteil Heisingen, liegt die Geologische Wand Kampmannbrücke. Hier sind Gesteinsschichten des Oberkarbons aufgeschlossen und rekonstruierte Stolleneingänge erinnern an die Bergbauvergangenheit des Ortes. Die Felswand ist Teil der vom GeoPark Ruhrgebiet betreuten GeoTour Baldeneysee.

Im Juli 2020 ereignete sich hier ein Felssturz, bei dem das mannshohe Fossil eines Baumstamms freigelegt wurde. Es handelt sich um ein Treibholz aus der Gruppe der Schachtelhalmgewächse, welches vor 316 Mio. Jahren im Sand eines Flusses eingebettet wurde. In der Sandsteinwand sind zahlreiche Abdrücke fossiler Treibhölzer zu sehen. Dieses Fossil ist jedoch ein Steinkern, der entstanden ist, indem sich ein hohler Baumstamm mit Sand füllte, der später verfestigt wurde und als Vollform erhalten geblieben ist. Im Laufe der Jahrmillionen ist er durch die Last der aufliegenden Gesteinsschichten jedoch etwas zusammengedrückt worden.

Weil der Baumstamm absturzgefährdet war, wurde er am 23. und 24. Juni im Auftrag des Ruhr Museums und des GeoPark Ruhrgebiet durch die Voigt GmbH aus Ennepetal geborgen. Finanziert wurde die Aktion durch die Paläontologische Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Über eine Hebebühne konnte das Fossil aus dem Felsverband gelöst und verpackt werden. Anschließend wurde es auf einem Bett aus alten Matratzen kontrolliert zum Absturz gebracht, weil es für eine Bergung über die Hebebühne zu schwer war.

Der Stamm, der bereits in seiner natürlichen Lage in mehrere Teile zerfallen war, wurde ins Ruhrmuseum gebracht und wird dort wieder zusammengesetzt und präpariert werden. Anschließend wird er vermutlich im neuen Zentral- und Schaudepot des Museums auf dem Kokereigelände Zollverein untergebracht, wo er im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann. An der Geologischen Wand Kampmannbrücke werden zwei Felsblöcke mit Negativabdrücken an den Baumstamm erinnern. Der Standort wurde unmittelbar vor der Bergung vom Geologischen Dienst NRW mit einem Laserscanner und von der Arbeitsgruppe OutcropWizard über eine Drohnenbefliegung dokumentiert. Das 3D-Modell wurde zusammen mit einem begleitenden Video (auf dem auch der Fall des Baumstamms zu sehen ist) im Oktober 2022 auf der Webseite Digital Geology der DGGV veröffentlicht.

3D-Modell und Film

 

Pressekontakt

Katrin Schüppel

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Geopark Ruhrgebiet e.V.

schueppel@rvr.ruhr
+49 (0)201-2069-6391 oder +49 (0)176-52412156 (mobil)
c/o Regionalverband Ruhr, Kronprinzenstraße 6, 45128 Essen

Pressefotos

Die Geologische Wand Kampmannbrücke noch mit dem Treibholzfossil im oberen Bereich © GeoPark Ruhrgebiet
Kontrollierter Absturz des Baumstamms © GeoPark Ruhrgebiet
Negativ-Abdruck des Baumstamms an der Geologischen Wand Kampmannbrücke © GeoPark Ruhrgebiet
Das Fossil unmittelbar vor der Bergung © GeoPark Ruhrgebiet
Die Geologische Wand nach der Bergung des Fossils © GeoPark Ruhrgebiet
Lösen des Baumstamms aus dem Gesteinsverband © GeoPark Ruhrgebiet
Der Baumstamm ist im Ruhr Museum angekommen (Im Hintergrund Stefan Voigt von der Voigt GmbH). © Achim Reisdorf
Verpackung des Baumstamms © GeoPark Ruhrgebiet
Dokumentation des Fossils mit dem Laserscanner © GeoPark Ruhrgebiet

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